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Autor Wiadomość
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strony 172-181
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4. Ansprache des Lehrers Otto
5. Lied: „Heil Dir im Siegeskranz“
6. Lied: „Gott sei des Kaisers Schutz“
7. Deklamatorische Vorträge :
a.) „Kaiser, lebe lang“ Stephan Wojciechowski Kl I.
b.) „In jeder deutschen Schule“ pp. Johanna Lammel Kl. I.
c.) „Die Glocken hallen von Turme herab“ pp. Stan. Cichorzewski Kl. I.
8. Lied: „Stimmet an mit hellem hohen Klang“
9. Festspiel von Frieben; „Der Kaiser hilft“
(In diesem Festspiel traten folgenden Kinder der
I. Klasse auf: a. Sophia Kotkowiak als eine Näherin,
b. Stanislawa Dąbkiewicz - ihre Mutter, c. Wladislaus
Foltynowicz - ihr Bruder; d. Martin Jaskólski - Haus-
besitzer; e. Stephan Wojciechowski - Dienstmann;
f. Joseph Fengler - Bürgermeister
10. Choral: „Danket dem Herrn“
11. Gebet

Der Feier wohnten seitens des Schulvorstandes
bei: Bürgermeister Zucknick und Ackerbürger
Kasimir Foltynowicz.

Pogorzela, den 1. Februar 1910
Stenzel
________________________________________________

Das neue Volksschullehrergesetz.

Im Januar 1910 ist die Nachzahlung der Lehrer-
gehälter


strona 173

nach dem Volksschullehrergesetz vom 26. Mai 1909
erfolgt.
Die an der hiesigen kath. Schule angestellten Lehrer er-
hielten für die einzelnen Jahre folgende Beträge nach-
gezahlt:

I. Lehrer: An Grundgehalt + 300 M; Wohnungsentsch. 50 M Alterszul. 560 M = 910 M
II. Lehrer: ,, + 350 M; ,, 100 M ,, 560 M = 1010 M
III. Lehrer: ,, + 350 M; ,, 100 M ,, - = 450 M
IV. Lehrer: ,, + 280 M; ,, 50 M ,, - = 330 M

Aus den einzelnen Beträgen kann man ersehen, daß
das heißersehnte Gesetz eine kolossale Aufbesserung ge-
bracht hat. Die preußischen Volksschullehrer sind
dadurch endlich in ihrer Gesamtheit aus dem Kreise
den Unterbeamtengehälter herausgerückt und den
mittleren Beamten, wenn auch zunächst nur
ihren unteren Klassen, beigestellt worden. Vor
allem aber ist bei der Bemessung der Gehälter
eins erfreulich: die Beseitigung des Mindest-
gehalts und die Festsetzung eines Normal-
gehalts. Nur durch ein Normalgehalt konnten
der Kleinstadt- und Landlehrer von einer Ge-
meinde loskommen, der es fast immer an
Einsicht, guten Willen und häufig auch an Mitteln
fehlte, ihrem Lehrer zukommen zu lassen, was
ihm gebührte, und die Bestimmung des Gesetzes,
daß die neuen Gehälter ohne besonderen Be-
schluß der Schulverbände Geltung erlangen,
ist wieder für die Lehrer eine der wichtigsten


strona 174


und wertvollsten. Dankbar erkennen die
Lehrer an, daß alle Parteien im Verein mit den
Regierung in einmütiger, treuer und entge-
genkommender Tätigkeit bemüht waren,
das Gesetz möglichst günstig für die Lehrer
zu gestalten, und die Kommission des Abgeord-
netenhauses hat mit dem Ministerialdirektor
Herrn Schwartzkopf und dem Herrn Finanzmi-
nister ein fast übermenschliches Maß von
Arbeit geleistet. Dabei ist in den Verhandlungen
und den einmütigen Beschlüssen der Parlamen-
te, von ganz vereinzelten Ausnahmen abgesehen,
eine Bewertung der Lehrerarbeit zum Aus-
druck gekommen, die früher die Lehrer nicht
gekannt haben.
Dies alles wird die Lehrer ganz gewiß zur
treuen und gewissenhaften Berufsarbeit anspornen.

Pogorzela, den 3. Februar 1910
Stenzel
___________________________________________

Turn- und Spielkursus
---------------------------
Am 9., 21., 24 und 30. Juni d.J. fand unter
Leitung des Turnlehrers Jaensch aus Lissa i.P.
in Koschmin ein Turn- und Spielkursus statt,
an dem ca. 50 Lehrer aus dem hiesigen Aufsichts-
kreise teilgenommen haben.
Von der hiesigen kath. Schule nahmen daran
teil der Hauptlehrer Stenzel und die Lehrer


strona 175

Fibak und Schendel.
Am ersten Turntage versammelten sich die Kursisten
in der kath. Schule zu Koschmin. Hier teilte Herr
Kreisschulinspektor Weisenstein zunächst mit, daß
der Kursus nicht an 8 Nachmittagen, sondern an
... Tagen - täglich sechs Stunden - gegeben werden
soll. Dann ergriff Herr Turnlehrer Jaensch
das Wort zu einem Vortrage über das Turn-
wesen. Er führte aus, daß jetzt durch den Un-
terrichtsminister ein günstiger Wind in die
Schulen hineinwehe. Bis jetzt sei der Turnun-
terricht ein Stiefkind gewesen und sehr stief-
mütterlich behandelt worden. Nun sei endlich
ein Wendepunkt eingetreten. Vor allen
Dingen hätten wir es den Bemühungen un-
seres Kaisers zu verdanken, daß der Bann
der bis jetzt auf dem Turnwesen gelastet habe,
gebrochen sei. Herr Jeansch kam dann auf
die Turnübungen zu sprechen und betonte vor
allem, daß die einmalige Übung keinen
Zweck habe; diese müsse oft wiederholt
werden, um ihren Zweck zu erreichen.
Die Kursusteilnehmer begaben sich dann
nach dem Volksspielplatz, wo vormittags
von 9 bis 12 Uhr geübt wurde. Es wurden
vorgenommen Gang-, Ordnungs- Haltungs-
und Gewandtheitsübungen. Zum Schluß
wurde gespielt. Ein großes Gewicht wurde
auf das Bewegungsspiel gelegt. Dasselbe
Programm wies der Nachmittagsunterricht

strona 176

auf; natürlich waren die Übungen selbst am
???? Nachmittage verschieden. Nach den
praktischen Übungen hielt dann H. Jeansch
einen Vortrag aus der Methodik des Turn-
unterrichts.
So war es an allen vier Übungstagen.
Dieselben waren gewiß sehr anstrengend -
aber der Nutzen für die Schulen wird nicht
ausbleiben.
Zu den Kosten des qu. Turnkursus hat die
hiesige Schulgemeinde-Vertretung 20 M be-
willigt. Die Kursisten erhielten: freie Reise
und 1,90 M täglich Zehngelder.

Pogorzela, den 2. Juli 1910
Stenzel
_________________________________

Ausflug der Kinder aus Klasse I.
--------------------

Am 14. Juli d.J. unternahm die I. Klasse
unter Leitung des Unterzeichneten einen
vierstündigen Ausflug nach dem Walde zu
Siebenwald. Mit Gesang erfolgte der Aus-
marsch nach dorthin. Nach eingenommener
Imbiß wurden im Walde verschiedene
Ball- und Bewegungsspiele angeführt und
dort überhaupt die Fingerzeige verwertet,
die uns im Turn- und Spielkursus zu
Koschmin


strona 177

gegeben worden sind.
Diese Wanderung hat Kindern große Freude
bereitet.

Pogorzela, dem 15. Juli 1910
Stenzel
__________________________

Feier
der hundertsten Wiederkehr des Todestages
der Königin Luise
---------------------
Die hundertste Wiederkehr des Todestages
der Königin Luise ist wegen der Som-
merferien in der hiesigen kath. Schule
am 16. d.Mt. festlich nach folgendem
Programm begangen worden.

I. Kirchgang
II. Schulfeier im I. Klassenzimmer (Das
Bild der Königin Luise mit Blumen und
Fähnchen geschmückt)
1. Gebet
2. Choral: Wer sich dem Schutze.
3. Ansprache des Hauptlehrers Stenzel
a. Jugendzeit
b. Aufenthalt zu Paretz
c. Wohltätigkeit und Herzensgüte der
Königin Luise
d. Elternfreuden
e. Schwere Zeiten in den Jahren 1806 / 07


strona 178

f. Erkrankung und Tod
g. Luise ein Vorbild des Gottvertrauens
und der Vaterlandsliebe
4. Lied: Deutschland, Deutschland über alles
5. Vorträge seitens der Kinder aus Klasse I.
a. Königin Luise - Schülerin Sophia Roszczak
b. Wie das deutsche Volk den Tod der edlen
Königin beklagt - Schüler Stephan Wojciechowski
6. Lied: Stimmet an
7. Verteilung der Festschrift: „Königin Luise,
Ihr Leben, Wirken und Denken in 15 Ge-
schichten von Hermann Petrich“ - an
würdige und fleißige Schüler.
8. Choral: Lobt froh den Herren
9. Gebet
________________________________________

Nachtrag zur Seite 173
-------------------------------

Schluß des Schuljahres 1909. Frequenz
der Schule zu Beginn des Schuljahres 1910.
_________________

Am 31. März d. Js. fand unter üblichen
Ermahnungen und Glückwünschen
die Entlassung von 33 Kindern statt,
welche der gesetzlichen Schulpflicht ge-
nügt haben. Davon schloß sich die Ver-
setzung


strona 179

der Kinder an.
Am 1. April sind 44 Lernanfänger aufgenom-
men worden.
Die Frequenz der Schule stellt sich zu Anfang
des Schuljahres 1910 wie folgt:

Stichtag: 2. April 1910
-------------------------------

opis rubryk od lewej:

Klasse

Die Klasse zählt
K. / M.

Sa.

Von den Kindern spra-
chen beim Eintritt in
die Schule nur:
deutsch / deutsch u. polnisch / polnisch

Pogorzela Stadt
K. / M.

Pogorzea Gut
K. / M.

Elisenhof
K. / M.

Buchwald
K. / M.

Lilienhain
K. / M.

Sa.

______________________________

Anstellung der 5. Lehrerkraft
-----------------------------------
Mit Rücksicht auf die große Überfüllung
der Schule hat Herr Kreisschulinspektor Weisenstein
bei der Königlichen Regierung die Anstellung
einer V. Lehrerkraft beantragt. Die Notwendig-
keit der letzten hat auch die Schulgemeindever-
tretung in der Sitzung vom 16. Juni 1909 an-
erkannt, die qu. Anstellung beschlossen, und


strona 180

die Königliche Regierung gebeten, der Schulge-
meinde einen erhöhten Staatszuschuß zu bewilli-
gen. Diese neuerrichtete Lehrerinenstelle
ist mit dem 15. Juli 1910 der Lehrerin Fräulein
Hildegard Zmudzinski aus Borek Land übertragen
worden; ihre Einführung in ihr Amt fand nach
den Ernteferien, am 8. August cr. statt.

Pogorzela, den 20. August 1910
Stenzel
___________________________

Versetzung des Lehrers Otto; Einführung der
Lehrerin Helene Urbanowicz aus Kobylin
-------------------

Am 1. Mai 1910 schied der Lehrer Otto, der im April
1909 die Mittelschullehrerprüfung in fremden Sprachen
abgelegt hatte, aus dem Volksschullehrdienste aus
und übernahm eine Lehrerstelle an der höheren
Knabenschule in Strelno. Diese Stelle blieb bis
1. September 1910 unbesetzt. Die auftragsweise Ver-
waltung derselben übertrug die Königliche Regierung
zu Posen vom letztgenannten Zeitpunkte ab der
Lehrerin Helena Urbanowicz aus Kobylin. Ihre
Einführung fand am 3. September 1910 statt.

Pogorzela, den 30. Septeber 1910
Stenzel
___________________________


strona 181

Vertretung der Lehrpersonen. Todesfall
eines Schulkindes
--------------------------
In der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1910
ist der Unterricht vielfach vertretungsweise vom
Unterzeichneten in den einzelnen Klassen erteilt
worden, weil die betreffenden Lehrpersonen teils
wegen Krankheit, teils aus anderen Gründen
beurlaubt waren.
1. Lehrer Otto vom 1. bis 9. April. Erkältung.
2. Lehrer Schendel vom 3. Mai bis 12. Mai 1910
(Schlimmes Bein)
3. Lehrerin Zmudzinski und Lehrer Fibak
beurlaubt gewesen am 20. August 1910 wegen
der Kaisertage in Posen
4. Lehrerin Urbanowicz vom 10. bis 14. November 1910
wegen Krankheit
5. Lehrer Fibak vom 18. bis 22. Dezember 1910
wegen Todes seiner Ehefrau
_____________________________________

1911
Todesfall eines Schulkindes. Geburtstags-
feier Sr. Majestät des Kaisers
----------------------
Am 18. Januar 1911 starb das 12 jährige
Kind Julia Jańczak aus Klasse III. - Sbn. 1556 -
an


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http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/rJfq ... 7zKgJgnBKf
http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/jQBV ... f1bn4UiZpR
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http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/O2ko ... VYNDif6xOc
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_________________
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Lungenentzündung.
Aus Anlaß des 40 jährigen Bestehens des deutschen
Kaiserreichs fand am 18. Januar 1911 nach beendigtem
Schulunterrichte eine kurze Feier statt, die mit
dem Liede: „Deutschland, Deutschland, über alles“
ihren Abschluß fand.
Der Kaisergeburtstagsfeier wurde in diesem
Jahre folgendes Programm zu Grunde gelegt:

I. Kirchgang (Kl. I. und II. und das Lehrerkollegium)
II. Schulfeier
1. Gebet
2. Choral: O, du fröhliche pp.“
3. Ansprache des Lehrers Schendel
4. Kaiserhoch und Nationalhymne
5. Lied: „Brave Preußen stimmet an !“
6. Deklamatorische Vorträge seitens der Kin.
der aus Klasse I.:
a. Bunte Wimpel seh´ ich flattern. Kostrzewska
b. In jedem Hause ist ein Vater. Skowronski
c. Bin nur ein armes, kleines Mädchen. Foltynowicz
7. Gedicht seitens des Mädchens aus Klasse II. (Helena Stasiak)
„Hoch dem Kaiserhause“
8. Festspiel: „An der Straße“ aufgeführt
von den Knaben aus Klasse I.
Personen: Drehorgelspieler (Lankiewicz)
Schuhmacherlehrling (Cichorzewski)
Schornsteinfegerlehrling (Sierszulski)
Adjutant des Kaisers (Foltynowicz Wl.)



strona 183

9. Lied: Ich bin ein Preuße.
10. Choral: „Großer Gott, wir loben Dich“
11. Gebet

Der qu. Schulfeier wohnten bei:
a. Bürgermeister Zucknick mit seiner Tochter

Schulvorstandsmitglieder:
b. Nikolaus Przybylski
c. Kasimir Foltynowicz

d. Johann Figaszewski, Schulrepräsentant und
e. das Lehrerkollegium

Pogorzela , den 28.1.1911
Stenzel
_________________________________
28./2.11 Weisenstein



Einweihung
des
neuerbauten zweiklassigen Schulgebäudes

Am 21. März 1911 vormittags 10 Uhr fand die
feierliche Einweihung des neuerbauten
kath. Schulhauses statt.
Unter Klängen einer Schülerkapelle, die der
Schulleiter auf seine Kosten ausbilden ließ,
marschierten die Kinder, begleitet vom
Lehrerkollegium, vom Schulvorstand, von
den Schulrepräsentanten und den zahlreich
erschienen Eltern, vom alte Schulgebäu-
de vor das neue, wo sich inzwischen eine
große Menschenmenge angesammelt hatte.


strona 184

Nachdem die Kinder vor dem mit Girlanden
schön geschmückten Schulhause Aufstellung ge-
nommen, sangen sie das Lied: „Lobt froh den
Herrn, ihr jugendlichen Chöre“, worauf (Herr) Vikar
Liebetanz von hier die äußere kirchliche Weihe
vollzog. Der Bauunternehmer Thorenz - Pogorzela
übergab nun den Schlüssel dem Vorsitzenden
des hiesigen kath. Schulvorstands, Bürgermeister
Zucknick und dieser überreichte ihn mit ei-
nem warmen Glückwunsche dem Schul-
leiter Stenzel. Letzterer übernahm ihn, dem
Wunsche Ausdruck gebend, daß das neue
Schulhaus allzeit eine Halle der Bildung,
ein Heim der Liebe zu den Kindern, ein
Herd der Vaterlandsliebe und Frömmigkeit
sein möge und schloß dann im Namen
des dreieinigen Gottes das Gebäude auf, worauf
an der Schwelle der Tür ein Knabe ein
Gedicht vortrug. Vikar Liebetanz vollzog
nun die innere Weihe, worauf die
Kinder nach Verrichtung eines Gebetes
das Lied: „Nun das Haus vollendet, laßt es
Gott uns Weih´n“ gesungen haben. Kreis-
schulinspektor Weisenstein hielt darauf die
Weiherede. In derselben dankte er der Staats-
behörde für die Gewährung der Geldmittel,
dem Kirchenvorstande für die Überlassung
des geräumigen Bauplatzes, dem Bürger-
meister Zucknick für seine aufopfernde Be-


strona 185

mühungen um dieses Schulhaus und allen
am Bau beteiligten für ihre Arbeit. Im weiteren
beleuchtete er die Aufgabe der Schule und brachte
dann das Kaiserhoch aus, nach welchem die Na-
tionalhymne gesungen worden ist. Nach dem
darauf folgenden Liede: „Grüß Gott, grüß Gott
vieltausendmal mein Kaiser grüß Dich Gott“
ergriff der Schulleiter Stenzel das Wort und
vorsprach im Namen des Lehrerkollegiums auch
in den neuen Räumen die Kinder stets zur
Gottesfurcht und Vaterlandsliebe anzuleiten
und bat die Eltern auch ihrerseits die Schule
in ihrer Erziehungsarbeit zu unterstützen.
Zum Schluß flehte er Gottessegen herab auf die
Lehrerarbeit in dieser neuen Wirkungsstätte.
Nach dem Liede: „O, wie denk ich mit Entzücken
an mein deutsches Vaterland“, wurde seitens
zehn Mädchens der Oberstufe das reizende
Festspiel: „Das neue Schulhaus“ aufgeführt.
In diesem wurden unter Hinweis auf
Dornröschen die neun Schultugenden ge-
priesen: Frömmigkeit - Miroslawa Kostrzewska,
Vaterlandsliebe - Viktoria Jaśniewicz, Wissen-
schaft - Anastasia Cichorzewska, Fleiß - Wiktoria
Roszczak, Gehorsam - Katharina Lammel,
Bescheidenheit - Sophia Kotkowiak, Fröhlichkeit -
Hedwig Opryczak, Eintracht - Hedwig Jaśniewicz,
Kunst - Helena Foltynowicz.
Der Choral: „Großer Gott, wir loben Dich“ beendete


strona 186

die offizielle Feier, worauf der Schulleiter
Stenzel die Kinder mit Schokolade und Pfann-
kuchen bewirten ließ, während die Gäste die
Wohnräume in Augenschein nahmen und
dort längere Zeit in gemütlichen Beisamen-
sein zubrachten.
Zu den Einweihungskosten, Ausschmückung pp. hat die Schul-
gemeinde keinen Pfennig beigetragen;
da die Schulgemeinde-Vertretung sich nicht
allein dazu erbot, übernahm dieselben,
ohne ein Wort darüber zu verlieren, der
Schulleiter Stenzel allein (450 M).

Pogorzela, dem 4. April 1911
_______________________________________

Überweisung
der neuen Klassenräume den Klassen
II und IV. Einführung des Schulamtsbewerbers
Aloysius Weng und der Schulamtsbewerberin
Agnes Berg.
---------------------
Vom 22. März bis 15. April unterrichtete
Lehrerin Urbanowicz in dem neuen Schulgebäude
die IV. Klasse allein. Nach Ablauf der Osterferien
habe ich die neuen Räume den Klassen III und
IV zugewiesen.
Mit dem 15. April erreichte die Vertretung
der Lehrerin Urbanowicz ihr Ende, da die erledigte
4. Lehrerstelle dem Schulamtsbewerber Aloysius Weng


strona 187


aus Baersdorf und die neugegründete Lehrerin-
nenstelle der Schulamtsbewerberin Agnes Berg
aus Lissa i/P. übertragen wurde.
Die Einführung und Vereidigung der beiden
neuen Lehrkräfte fand am 24. April 1911 durch
den Kreisschulinspektor Weisenstein statt.

Pogorzela, den 15. Mai 1911
Stenzel
_______________________________________

1. Die dritte Turnstunde. 2. Zehn-Minuten-
Turnen; 3. Ernennung des Hauptlehrers
Stenzel zum Rektor.
----------------------------
Nach Anhörung der Provinzialschulkollegien und Re-
gierungen hat der Herr Kultusminister bestimmt,
daß wie bisher schon in der höheren Lehranstalten,
Seminaren und Mittelschulen, nunmehr auch auf
der Mittel- und Oberstufe der Volksschule für Leibes-
übungen grundsätzlich drei verbindliche Wochenstun-
den anzusetzen sind. Die Vermehrung der Turnzeit
um eine Wochenstunde soll besonders den volks-
tümlichen Übungen, Bewegungsspielen, Turnmärschen
und anderen Leibesübungen im Freien zugute
kommen. Die Gesamtzahl der Unterrichtsstunden
darf dadurch nicht vermehrt werden. Es ist daher
von der bisherigen Unterrichtszeit eine für den
Deutsch Unterricht bestimmte Stunde zugunsten
des Turnens abzusetzen. Damit diese Kürzung
der Stundenzahl nicht etwa eine Schädigung
des für die Volkschule ganz besonders bedeutsamen


strona 188

Unterrichts im Deutschen herbeiführe, wird erwartet,
daß in allen Lehrfächern die Möglichkeit, die sprachliche
Entwicklung, insonderheit die Fertigkeit im selbstän-
digen mündlichen und schriftlichen Ausdruck, durch
zweckentsprechenden Betrieb zu fördern, noch nachdrück-
licher als bisher, benutzt wird.

In der hies. kath. Schule ist die angeordnete 3. Turn-
stunde in den Stundenplan vom 1.4.1911 angesetzt
worden.
Infolge eines anderen Ministerialerlasses wer-
den die in der Anleitung für das Knabenturnen
(§ 24) bezeichneten täglichen Übungen in der
hiesigen Schule an den Tagen, an denen planmäßi-
ger Unterricht im Turnen nicht stattfindet, in den
Pausen regelmäßig veranstaltet. Die betreffen-
de Pause wird für die turnenden Kinder um
5 Minuten verlängert. An diesen Übungen
nehmen Knaben und Mädchen der Mittel- und
Oberstufe teil.
Den betreffenden Übungen werden die Turnbefehle
zugrunde gelegt, welche Herr Kreisschulinspektor
Weisenstein zusammengestellt und jeder Schule
des Kreises zugehen ließ. Diese Maßnahme
ist nur mit Freuden zu begrüßen, weil dadurch
die verziehenden Kinder in allen Schulen dieselben
Turnbefehle hören und an eine gleichmäßige Aus-
führung gewöhnt werden.
Durch Verfügung der Königlichen Regierung
zu Posen vom 21. Juni 1911 Nr 2793 / II .. wurde


strona 189


der bisherige Leiter der hies. kath. Schule, Hauptlehrer
Franz Stenzel, zum Rektor an dieser Schule ernannt.
In Gegenwart der versammelten Kinder, des
Lehrerkollegiums und des Schulvorstandes behändigte
am 27. Juni 1911 diesem Herr Kreisschulinspektor
Weisenstein die Bestellungsurkunde und die In-
struktion für Rektoren vom 11. April 1893 und legte
ihm im warmen Worten ans Herz, die aus der
neuen Stellung sich ergebenden Pflichten gewissen-
haft zu erfüllen und seines abgelegten Diensteides
stets eingedenk zu bleiben. Die Amtsgenossen
wurden ermahnt, den Weisungen des Rektors
stets nachzukommen. Nach einem patriotischen
Liede, gesungen von den Kindern der I. Klasse
unter Leitung des Lehrers Weng, dankte der
Unterzeichnete dem Herrn Kreisschulinspektor
Weisenstein für die wohlwollenden Worte
der Anerkennung, versprach des Vertrausens,
das die Behörde ihm geschenkt hatte, sich würdig
zu zeigen und bat die Amtsgenossen ihm die
neue Stellung durch die Beherzigung der Worte
des bekannten Pädagogen: „ Ein jeder lerne seine
Lektion, so wird es gut im Hause stohn“ zu
erleichtern.
Zum Schluß wurde noch eine Verhandlung über
die Einführung aufgenommen und von dem Schul-
vorstande und dem Lehrerkollegium unterzeichnet.
Stenzel.


strona 190

Kaiserin Auguste - Feier
----------------------------------

Am Tage des Schulschlußes vor den diesjährigen
Herbstferien wurde aus Anlaß des hundertsten
Geburtstages der Kaiserin Auguste im Beisein
des Lehrerkollegiums und der versammelten Kin-
der im I. Klassenlokalle der hiesigen kath. Schule eine
Gedenkfeier nach folgendem Programm abgehalten:

1. Choral. „Wo findet die Seele, die Heimat, die Ruh ?“
2. Ansprache des Rektors Stenzel
3. Lied: „Deutsche Frauen, deutsche Treue“
4. Gedicht: „Kaiserin Auguste, Samariterin auf dem Throne“
vorgetragen von der Schülerin Kasimira Lammel
5. Lied: „Stimmet an mit hellem, hohen Klang“
6. dto. „Kennt ihr das Land“
7. choral: „(Lobe den?) Herrn, meine Seele“

Pog. 2.10.1911
Stenzel
_______________________________________________
Spezialkonferenz
in der hiesigen kath. Schule am 30.10.1911
----------------------------------------------------

Am 30. Oktober d.Js. hielt Herr Kreisschulinspektor
Weisenstein mit den einstweilig angestellten
Lehrern der hiesigen Gegend eine Spezialkon-
ferenz ab.
In derselben sind von den letzteren mit den
Kindern der hies. I. Klasse folgende Lehrproben
gehalten


strona 191

worden: 1. Das Umstandswort (Sprachlehre) 2. Einführung
in die Dezimalbruchrechnung 3. Das Parallelogramm
4. Der siebenjähriger Krieg

Außerdem hatten diejenigen Lehrer, die in den
nächsten beiden Monaten zur 2. Prüfung zugelassen
worden sind, ein Thema aus der Psychologie, Methodik
und Schulkunde zu erledigen gehabt.
________________________________________________

1912
Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Kaisers
und Königs u. der 200 jährige Geburtstag des Königs
Freidrichs des Großen
--------------------------
Der diesjährige Kaisergeburtstag ist in der
hiesigen kath. Schule nach folgendem Programm
gefeiert worden

A. Kirchgang (Die Klassen I. und II. und das
Lehrerkollegium)
B. Schulfeier
1. Gebet
2. Choral „Lobt froh den Herrn“
3. Lied: „Hurra! heut ist ein froher Tag“
4. Ansprache der Lehrerin Frl. Zmudzinski
5. Lied: „Heil Dir im Siegerkranz“
6. ,, : Gott sei des Kaisers Schutz“
7. Deklamatorische Vorträge:
a. „Klein bin ich noch“ Philipp Kl. V.
b. „Ein Sträußchen hätt´ ich gern gepflückt“ Figaszewski Kl. V


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strona 192

c. „Aus froher Kinder Mund.“ Wojciechowska Kl. II.
d. „Es weh´n die Fahnen schwarz - weiß - rot.“ Zborowski Kl. I.
e. „Des deutschen Knaben Zukunftspläne.“ Dutkowiak Kl. I.
f. „Mittwoch Nachmittag.“ Roszczak Johann
8. Lied: „Hohenfrieberger Marsch.“
9. Festspiel: „Des Kaisers Bild.“ von Ludwig Linden
aufgeführt von 7 Knaben - Foltynowicz, Nader,
Roszczak, Bolwicki, Skworonski, Przybylski,
Jaśniewicz - und 6 Mädchen - Foltynowicz II,
Pawłowska, Jaśniewicz, Bruczynska, Fengler,
Mroczek.
10. Lied: „Grüß Gott“
11. Verteilung der Festschrift „Aus dem Leben
Friedrichs des Großen“ von Reinhold Koser an
30 Kinder aus Klasse I. u. II.
12. Lied: „Kennt ihr das Land“
13. Choral: „Großer Gott“
14. Gebet

Bei dieser Geburtstagsfeier wurde auch infol-
ge Erlasses des Herrn Unterrichtsministers vom
11. November 1911 des 200 jährigen Geburtsta-
ges des Königs Friedrichs des Großen ge-
dacht. Dies kam sowohl in der Festansprache
als auch in den Gedichten und Gesängen
und bei der Verteilung der Festgabe zum
Ausdruck.

Pog. 28.1.12 St.
_____________________________________


strona 193

Die Frequenz der Schule stellte sich zu Anfag des
Schuljahres 1911 wie folgt:

Stichtag 4. April 1911
---------------------------

rubryki od lewej:

Kl.

Die Klasse zählt
K. / M.

Sa.

Von den Kindern
sprachen bei Eintritt
in die Schule
d. / p- / d. u. p.

Pogorzela Stadt
K. / M.

Pogorzela Gut
K. / M.

Elisenhof
K. / M.

Buchwald
K. / M.

Lilienhain
K. / M.

Sa.

_______________________________________________________________

Übetragung
der Funktionen eines Ortsschulinspektors
an Rektor Stenzel
----------------------
Durch Verfügung der Königlichen Regierung
in Posen vom 21. Februar 1912 - JNo 82 / 12 .
ist Rektor Stenzel mit erweiterten Amts-
befugnissem ausgestattet worden.
Als Organ der staatlichen Schulaufsicht hat er
laut dieser Verfügung das Recht, sich des
Portoablösungsvermerks für den dienstlichen
Verkehr mit der Königlichen Kreisinspek-
tion und für die Ausführung der im
Schulaufsichtsinteresse ihm übertragenen Aufträge


strona 194

zu bedienen.
Gleichzeitig ist ihm eröffnet worden, daß nach
der generellen Verfügung der Königlichen Regie-
rung vom 23. Janur 1912 - JNo 9720/ II Gen. im
Falle der Stellvertretung des Bürgermeisters als
Vorsitzender des Schulvorstandes (Dienstanweisung
für Schulvorstände im Regierungsbezirk Posen
vom 16. Februar 1910, § 3) der Vorsitz nicht
von ihm, sondern vom Kreisschulinspektor
wahrzunehmen ist.
_________________________________________

Schluß des Schuljahres 1911. Frequenz der
Schule zu Beginn des Schuljahres 1912
-----------------------

Am 1. April 1912 fand die feierliche Entlassung
von 34 Kindern statt, welche der gesetzlichen
Schulpflicht genügt haben.
Daran schloß sich die Aufnahme der Lern-
anfänger an. Es sind aufgenommen worden
46 Kinder. Frequenz der Schule zu Anfang des Schuljahres 1912. Stichtag 27.04.

rubryki od lewej:

Kl. I. / II. / III. / IV. / V.

Die Klasse zählt
K. / M.

Sa.

Von den Kindern sprachen
beim Eintritt in die Schule
nur
d. / p. / d. u. p.

Pogorzela Stadt
K. / M.

Pogorzela Gut
K. / M.

Elisenhof
K. / M.

Buchwald
K. / M.

Lilienhain
K. / M.

Sa.


strona 195

Versetzung des Lehrers Schendel; Einführung
und Vereidigung des Schulamtsbewerbers Scherer
---------------------------------------
Am 29. April fand nach Beendigung des stunden-
planmäßigem Unterrichts im I. Klassenlokale im
Beisein des Lehrerkollegiums und der Kinder
eine Abschiedsfeier für den nach Rheine - Westfalen
versetzten Lehrers Schendel statt.
Derselbe war an der hiesigen Schule 5 1/4 Jahr tätig.
Die erledigte Lehrerstelle hat die Königliche
Regierung zu Posen durch Verfügung vom
23. April 1912 J. No 1756 / 12 II Ie - dem Schulamts-
bewerber Michael Scherer aus Dudweiler
Kreis Saarbrücken übertragen. Am 1. Mai 1912
wurde dieser vom Rektor Stenzel in Gegen-
wart des Schulvorstandes, des Lehrerkollegiums
und der Kinder in sein Amt eingeführt und
vereidigt.
Seitens des Schulvorstandes nahmen an die-
sem Einführungssakte folgende Herren teil:
1. Bürgermeister Zucknick, 2. der Gastwirt
Figaszewski, 3. u. 4. die Ackerbürger Nikodem
Przybylski und Bronislaus Foltynowicz.
____________________________________

Vermessung
des neuen Schulgrundstücks
-------------------
Im Jahre 1911 ist das neue Schulgrundstück
mit einem Kostenaufwand von 710 M


strona 196

eingezäunt worden. Die Königliche Regierung
bewilligte dazu eine Beihülfe von 500 M.
Im Laufe des Jahres 1912 ist mir von einem
alten Bürger zufällig mitgeteilt worden, daß
der Zaun, welcher vom Bauunternehmer Thorenz
nach Angabe der beiden Nachbarn gestellt worden
ist, nicht an der richtigen Grenze steht.
Am 14. August 1912 beantragte ich daraufhin beim
Schulvorstandssitzung :
a.) den langjährigen Pächter des Schulgrundstückes,
den Ackerbürger Onufry Busza und
b.) die Nachbarn des Schulgrundstückes
1. den Fleischermeister Ignaz Przybylski
2. den Ackerbürger Joseph Krause und
3. die Witwe Pannwitz

vorzuladen und die richtigen Grenzen
festzustellen.
In der am 17. August 1912 stattgefundenen
Sitzung wurde nun beschloßen, das Schulgrund-
stück auf Kosten der Schulgemeinde vom
Katasterkontroleur vermessen zu lassen.
Die qu. Vermessung fand am 23. November
1912 statt und es ergab sich, daß das Wohnhaus
des Ackerbürgers Busza ca. 30 cm und das vom
Krause ca. 1/2 m auf dem Schulgrundstücke stehen.
Im Norden ist die Grenze durch einen, im Osten
ebenfalls durch einen und im Süden durch drei Grenz-
steine markiert worden.
Auf der Nordseite steht der Zaun 30 cm vom


strona 197

Grenzsteine entfernt auf dem Schulgrundstück;
an der Ostseite gehört die Sohle des Grabens zum Schul-
grundstück; an der Südseite steht der Zaun ein
Meter entfernt von den eingesetzten Grenzsteine.
Die Nachbarn erkannten nun die Grenzen des
Schulgrundstücks an; der Zaun bleibt aber der
Kosten wegen auf der alten Stelle stehen und soll
erst bei späterer Neuaufstellung - voraussichtlich
nach 30 Jahren, denn solange wird hoffentlich der Zaun
aushalten - richtig gestellt werden.
Um einer Verjährung vorzubeugen, zahlt
Krause für die Nutzung des an seinem
Grundstück gelegenen Streifens eine Pacht
von 25 Pfg jährlich an die Kath. Schulkasse; durch
diesen winzigen Betrag soll nur das Eigentum
der Schulgemeinde anerkannt werden. Das Übrige
nutzt der Nutznießer des Schulgrundstücks.

Pogorzela, den 30. Dezember 1912. Stenzel
_________________________________________

Berufung
des Rektors Stenzel als Schöffe
--------------------
Im Jahre 1911 hat die Lehrerschaft in der
Schöffenfrage einen durchschlagenden Erfolg
errungen. Der Reichstag hat nämlich fast
einstimmig den Antrag, daß auch die Lehrer
zum Amt eines Schöffen und Geschworenen zu-
gelassen werden, angenommen und damit
dem Wunsche der deutschen Lehrerschaft zum
Durchbruch verholfen. Alle Parteien waren


strona 198

sich darin einig, daß man dem Lehrer in der
Ausübung der staatsbürgerlichen Rechte nicht
eine Sonderstellung zuweisen solle.
Obwohl die früheren Bestimmungen, wonach Lehrer
als Schöffen nicht zugelassen wurden, amtlich noch
nicht aufgehoben sind, hat das Königliche Amts-
Gericht Koschmin wohl mit Rücksicht auf den vor-
jährigen Reichstagsbeschluß den Unterzeichneten
im Jahre 1912 an 5 Sitzungstagen als Schöffe ein-
berufen.
Die Königliche Kreis-Schulinspektion hat bereit-
willig sich damit einverstanden erklärt und
den nötigen Urlaub erteilt.
Dieses neue Amt hat für den Lehrer Lich-
und Schattenseiten.
Lichtseiten. Es muß dankbar anerkannt werden,
1. daß dadurch wieder eine Ausnahmestellung
des Lehrers von der Bildfläche verschwindet
2. der Lehrer dadurch an Achtung in der Gemeinde
gewinnt.
3. der Lehrer einen Einblick in das Volksleben
bekommt - demnach auch nach dieser Seite
hin belehrend auf die Gemeindemitglieder
einwirken kann.
Schattenseiten. 1. Der Lehrer darf nicht vergessen,
daß diese Sonderstellung mit ihm auch höher
gestellte Persönlichkeiten und Stände wie:
Geistliche, Ärzte, Offiziere, Bürgermeister etc. ein-
nahmen, er sonach in einer sehr guten Gesell-
schaft sich befand,


strona 199

2. die Schöffensitzungen verursachten ihm Kosten,
von denen er bis jetzt verschont war.
3. der Unterricht erleidet - selbst bei einer eingerichteten
Vertretung - immer eine kleine Einbuße. Die
entstandene Scharte muß durch späteren Unterricht
nur durch größere Anspannung der Kräfte ausgewetzt
werden.

Pogorzela, den 31. Dezember 1912. Stenzel
__________________________________________

1913
--------
Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Kaisers u. Königs
----------------
Der diesjährige Kaisergeburtstag ist in hiesi-
ger kath. Schule nach folgendem Programm ge-
feiert worden.
A. Kirchgang (Die Klassen I. und II. und das
Lehrerkollegium)
B. Schulfeier
1. Gebet
2. Lied: „Wir treten zum Beten vor Gott, dem
Gerechten“
3. Ansprache der Lehrerin Berg und das Kaiserhoch
4. Nationalhymne
5. Lied: „Gott mit Dir“
6. Deklamatorische Vorträge seitens der Kinder:
a. „Im Jahre neunundfünfzig“ . Ziętek Kl. II.
b. „Am Ehrenplatz in unserer Schule“. Mroczek Kl. I.
c. „Zu eurem großen Spaße“. Jaśniewicz Kl. I.
d. „Ich bin der kleine Trommler". Wunsch Kl. I.


strona 200

7. Lied: „Dich grüßt vom weiten Ostseestrande"
8. Festspiel: „Prinz und Kaiser" aufgeführt von den
Kindern der I. Klasse: Foltynowicz Wladislaus, Roszczak
Johann, Wunsch Roman, Dutkowiak Ignaz, Bolewicki
Czeslaus
9. Lied: Wohl mag´s uns bange werden"
10. Choral: „Danket dem Herrn"
11. Gebet

Der qu. Feier wohnten bei: der Propst Czerwinski von
hier, Distrikt-Kommissar Polizeirat Gottschalk und
die Schulvorstandsmitglieder Wladislaus Figaszewski
und Bronislaus Foltynowicz.

Pog. 24.1.1913 St.
______________________________________________________

Jahrhundertfeier der Freiheitskriege.
--------------------------------------
Aus Anlaß des hundertjährigen Gedenktages
der Stiftung des Eisernen Kreuzes und des Ge-
burtstages der Königin Luise fand am 10. März
eine Schulfeier nach folgendem Programm statt.

I. Kirchgang
II. Schulfeier
1. Gebet
2. Lied „Wir treten zum Beten vor Gott, den Gerechten“
3. Ansprache des Lehrers Weng
4. Nationalhymne
5. Gedichte a. „Luisens Geburtstag“ Schülerin Fengler
b. „Der Rückzug der großen Armee aus
Rußland“ Schülerin Przepierzynska
6. Lied: „Der Gott, der Eisen wachsen ließ“


strona 201

7. Gedicht: „Aufruf“ Schüler Dutkowiak
8. Lied: „Es ziehen die Reiter zum Tore hinaus“
9. Gedicht; „All - Deutschland ins Frankreich hinein“
Schüler Roszczak
10. Lied: „Lützow´s wilde Jagd“
11. Gedicht: „Berliner Spottvers 1912“ Kostrzewska
12. Lied: „Was blasen die Trompeten“
13. Lied: „Danket dem Herrn“
_____________________________________________

Schluß des Schuljahres 1912. Frequenz der Schule
zu Beginn des Schuljahres 1913
-----------------------------------
Am 31. März 1913 fand die feierliche Entlassung
von 42 Kindern statt, welche der gesetzlichen
Schulpflicht genügt haben.
Daran schloß sich die Aufnahme der Lernanfän-
ger an. Es sind aufgenommen worden 52 Kin-
der.
Die Frequenz der Schule stellt sich zu Anfang des Schul-
jahres 1913 (Stichtag 3. April 1913) wie folgt:

rubryki jak w poprzednich tabelach


Kl. I. / II. / III. / IV. / V.

Die Klasse zählt
K. / M.

Sa.

Von den Kindern sprachen
beim Eintritt in die Schule
nur
d. / p- / d. u. p.

Pogorzela Stadt
K. / M.

Pogorzela Gut
K. / M.

Elisenhof
K. / M.

Buchwald
K. / M.

Lilienhain
K. / M.

Sa.


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http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/ee5y ... NRcapiPmrK
http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/8SEL ... n_MucHVUBc
http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/r2nP ... 3t_zs73s1Y
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strona 202

Feier des 25.jährigen Regierungsjubiläums
Sr. Majestät des Kaisers
-------------------------------
Das 25. jährige Regierungsjubiläum Sr. Majestät
des Kaisers ist in der hies. kath. Schule am 15. Juni
1913 in festlicher Weise gefeiert worden.
Nach Anhörung der heil. Messe fand im festlich
geschmückten I. Klassenzimmer ein Festakt
nach folgendem Programm statt.

1. Gebet
2. Lied: „Lobt den Herrn“
3. Schmückung der Kaiserbüste. Sch. Przybylska Irena
4. Lied: „In trauervollen Tagen“
5. Ansprache und das Kaiserhoch. L. Scherer.
6. Lied: Nationalhymne
7. Deklamatorische Vorträge der Kinder aus Kl. I.
a. „Zum heutigen Jubiläumsfeste“ Figaszewska
b. „Wer fragte am heutigen Tage noch“ Bolewicki Czeslaus
c. „Trompetentöne, Trommelschlag“ Przybylski Alois
d. „Ich bin ein armes Mädchen“ Pawłowska
8. Lied: „Unser Kaiser lebe lang“
9. Festspiel: „Des Kaisers Sternlein“ aufgeführt
von den Schülerinnen Bruczynska und Marcinkowska
10. Lied: „Geleit dich Gott“
11. Festspiel: „Es geht doch nicht im Kriege ohne Frauen“
aufgeführt von Jaśniewicz, Roszczak, Andrzejewska,
Figaszewska, Sierszulska, Foltynowicz
12. Lied: „Stimm deine schönsten Melodien“
13. Verteilung von Prämien
14. Gebet


strona 203

An der Schulfeier nahmen teil: Bürgermeister
Zucknick, Propst Czerwinski, die Ackerbürger Roch
Roszczak, Kasimir Foltynowicz.
Nach einer halbstündigen Pause unternahm die
I. und II. Klasse unter Vorantritt des Pfeifers-
und Tambourkorps mit dem Lehrerkollegium
einen Schulausflug in den Wald zu Siebenwald,
wo die Kinder mit Würsten, Semmeln
und Limonade bewirtet wurden.
Die turnerischen und gesanglichen Darbie-
tungen der Kinder haben dem Königlichen
Distriktskommissarius von Schulen sehr gefallen,
der auch dafür sämtliche Kinder mit Chokolade
beschenkte. Nach Hause zurückgekehrt, be-
teiligten sich die Kinder der oberen Klassen
mit Lampions an dem von den deutschen
Vereinen abends veranstalteten Umzüge.

Pog. 1.7.13. St.
___________________________________

Der 18. Oktober; Behändigung der
Bestellungsurkunde an Lehrerin Berg.
-----------------
Am Tage des Schulbeginns nach den diesjähri-
gen Herbstferien ist in einer Ansprache seitens
des Rektors Stenzel der 100 jährigen Wieder-
kehr des Gedenktages der Schlacht bei Leipzig
entsprechend gedacht worden.
An demselben Tage behändigte nach


strona 204

Unterrichtsschluß Rektor Stenzel in gegen-
wart der Kinder, des Lehrerkollegiums und
des Bürgermeisters Zucknick, der Lehrerin Berg
anläßlich ihrer endgültigen Anstellung unter
Glückwünschen und Ermahnung zur ferneren
gewissenhaften Pflichterfüllung ihre Bestellungsurkunde.
Pog. 20.11.13
______________________________________

1914

Zweite Lehrerprüfung
------------------------
Am 19. Januar 1914 unterwarf sich Lehrer
Weng von hier der II. Lehrerprüfung, welche
er auch bestand.
Den Vorsitz in der Prüfungskommission führte der
Herr Regierungs- und Schulrat Reimann aus
Posen.
cfr. Nachtrag S. 206
________________________________________

Der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers und
Königs ist in der hiesigen kath. Schule nach fol-
gendem Programm gefeiert worden.
A. Kirchgang
B. Schulfeier (8 3/4 Uhr vorm.)
1. Gebet
2. Lied: „Gebet für Kaiser und Reich“

strona 205

3. Ansprache des Rektors Stenzel
4. Nationalhymne
5. Lied: „Unser Kaiser lebe lang“
6. Deklamatorische Vorträge der Kinder aus Kl. I
a. „Wieder ist ein Jahr versunken“. Stanislaus Ziętek
b. „Warum hängt am Schulhaus heut“. Wojciechowski
c. „Im großen deutschen Vaterlande“. Foltynowicz Helena
d. „Der Traum des Knaben“ Fengler Wladislaus
7. Lied: „Es lebe der Kaiser“
8. Festspiel: „Der Brief an den Kaiser“, auf-
geführt von den Kindern der I. Klasse:
Wladislaus Przepierzynski, Katharina Szynalska,
Roman Wunsch, Czeslaus Bolewicki, Alois
Przybylski.
9. Lied: „Der Herr ist mein Hirt“
11. Gebet

Der qu. Feier wohnten bei: das Lehrer-
kollegium, der Bürgermeister Zucknick
mit seiner Frau, der Distrkts-Kommissar
Kikebusch von hier und die Schulvorstands-
mitglieder: die Ackerbürger Bronislaus
Foltynowicz und Wladislaus Figaczewski.
Die beiden letzten begaben sich nach dieser
Feier mit dem Rektor Stenzel nach dem
III. Klassenzimmer, wo der Klassenlehrer
Weng mit den Kindern der III. Klasse auch
eine Kaisergeburtstagsfeier veranstaltete.


strona 206

Zweiter Lehrerprüfung.
Nachtrag.

Mit Rücksicht darauf, daß zum ersten Mal
nach den Bestimmungen vom 13. Juli 1912
die qu. Prüfung an der hiesigen Schule stattge-
funden hat, wird ergänzend noch folgendes
hervorgehoben.
Die Prüfungskommission bestand aus folgen-
den Herren: Regierungs- und Schulrat Reimann
aus Posen, Kreisschulinspektor Weisenstein - Koschmin
und Rektor Stenzel von hier. (Letzterer
ist durch Verfügung des Herrn Regierungs-
präsidenten vom 1. November 1913 JNo 2599/P13
zum Mitglied der Kommission zur Prüfung
für die endgültige Anstellung der Volksschul-
lehrer ernannt worden.)
Leher Weng lieferte eine schriftliche Arbeit
über das Thema: „Wie ich die Individualität
der Kinder meiner Klasse kennen gelernt
habe und wie ich ihr in Erziehung und
Unterricht gerecht zu werden suchte?“
Die Themen zu den 3 Lehrproben lauteten:

I. Behandlung des Lesestückes
„Die Vögel im Winter“
III. Kl.
Die ersten 3 Abschnitte

II. Vervielfachen zweifach benannter
Zahlen
III. Kl.


strona 207

III. Einübung des Liedes:
„Abends wird es wieder“
I. Kl. (dreistimmig)

In der wissenschaftlichen Prüfung sind folgende
Themen gestellt worden:

1. Meine Individualpädagogik
2. Katechismusunterricht auf der Unterstufe
3. Das Vorlesen seitens des Lehrers im Lese-
unterricht
4. Warum ist die Lehrprobe im Gesange „das
Abendlied“ nicht nach Noten behandelt worden ?
5. Die nationale Aufgabe der Volksschule
6. Die Einrichtung des Strafverzeichnisses

Pog. 10.2.14
_____________________________________

Schluß des Schuljahres 1913. Frequenz
der Schule zu Beginn des Schuljahres 1913.
Gesangkursus in Koschmin
-----------------------------------
Am 31. März cr. fand die feierliche Entlassung
von 54 Kindern statt, welche der gesetzlichen
Schulpflicht genügt haben. Daran schloß sich
die Aufnahme der Lernanfänger an.
Es sind aufgenommen worden 43 Kinder.
Am 6. 7. und 8. April veranstaltete Herr
Kreisschulinspektor Weisenstein unter Leitung
des Lehrers Daumann aus Krotoschin einen
Gesangkursus in Aula der höheren
Knaben- und Mädchenschule zu Koschmin.


strona 208

an dem sich 30 Lehrer des Kreises Koschmin
beteiligten. Von der hies. kath. Schule nahmen
an demselben teil: Rektor Stenzel und
die Lehrer Weng und Scherer. Der Zweck
des Kursus war die Einführung in den
Ministerial-Erlaß vom 10.1.1914 den
neuen Lehrplan für den Gesangunterricht
in den Volksschulen betreffend. Lehrer Daumann
ein auf dem Gebiete des Gesangsunterrichts theoretisch
und praktisch gleich ausgezeichneter Lehrer, wußte
das Interesse der Kursusteilnehmer in höchstem
Maße wachzurufen. Die neuesten Hilfsmittel zur
Erteilung eines fruchtbringenden Gesangsunter-
richts wurden gezeigt, besprochen und praktisch
erprobt.
Die Frequenz der hiesigen Schule stellt sich zu
Anfang des Schuljahres 1914 (Stichtag 2. April) wie
folgt.

rubryki od lewej:

Kl. I. / II. / III. / IV. / V.

Die Klasse zählt
K. / M.

Sa.

Von den Kindern sprachen
beim Eintritt in die Schule
nur
d. / p- / d. u. p.

Pogorzela Stadt
K. / M.

Pogorzela Gut
K. / M.

Elisenhof
K. / M.

Buchwald
K. / M.

Lilienhain
K. / M.

Sa.
_________________________________________________________
Pog. 20.04.14


strona 209

Die neue Ferienordnung
------------------------------
Aufgrund des Erlasses des Herren Unterrichtsminister
vom 6. November 1913 hat die Königliche Regierung
zu Posen bestimmt, daß für diejenigen Schulorte,
in welchen sich höhere Unterrichtsanstalten nicht be-
finden, von den 80 Ferientagen auf die Weihnachts-
ferien 10 Tage, auf die Osterferien 12 Tage, auf die
Pfingstferien 9 Tage und auf die Sommer- und
Herbstferien zusammen 49 Tage entfallen.
Die Verteilung der Ferientage ist zeitgemäß;
bei dem vorherrschend landwirtschaftlichem Charakter
der Provinz trägt sie den agrarischen Verhältnissen
derselben vollauf Rechnung.
Höchst erfreulich ist es, daß die Pfingstferien
die ganze Pfingstwoche umfaßt und der
Unterricht erst am Montag beginnt.
Pog. 22.4.14
St.

I. Bezirkskonferenz im Jahre 1914; Anschaffungen
für den Gesang- und Geschichtsunterricht
------------------------------------------------

Am 18. Mai 1914 fand in der hiesigen kath. Schule
die I. Bezirkslehrerkonferenz statt. In derselben
wurde an Behandlung des Liedes: Guten A-
bend, gut Nacht“ seitens des Lehrers Weng
der den Konferenzmitgliedern gezeigt, wie
der


strona 210

Gesangunterricht im Sinne des Ministerial-
erlasses vom 10. Januar 1914 erteilt werden soll.
Dann sind den Konferenzmitgliedern die Pflicht-
lieder mitgeteilt worden, welche die Lehrer
Stenzel, Weng, Scherer und Günther in einer beson-
deren Konferenz ausgewählt haben.
Für den Gesangsunterricht ist im Laufe des
Jahres folgendes angeschaft worden.
1. Die Gesanghefte von Friedrich Wiedemann (I. II. III: Heft 1,25 M.)
2. Eine Notentafel. Preis 27 M
3. Ein Taktierstock - 1,35 M;
4. Ein Notendruckapparat - 10 M
5. 18 Wiedemannsche Übungshefte - 26 M

6. 10 Bogen Notenpapier mit leeren Notensystemen - 3,33 M

Für den Geschichtsunterricht sind folgende Lohmeyer-
sche Wandbilder angeschafft worden.
a. Der Große Kurfürst bei Fehrbellin am 18. Juni 1675
b. Friedrich der Große bei Zorndorf am 25. August 1758
c. Blücher an der Spitze der Reserve - Kavallerie
in der Schlacht an der Katzbach am 26. August 1813.

Jedes Bild ist aufgezogen auf Leinwand u. mit Naben
versehen - 13,5 m
___________________________________________

Teilnahme
an der Trauerandacht am 26. August 1914
-------------------------------------

Anläßlich des Todes Sr. Heiligkeit des Papstes
Pius X fand am 26. August 1914 in der hies. kath.
Kirche


strona 211

eine Trauerandacht statt, am welcher sich sämtliche Schul-
kinder mit dem Lehrerkollegium beteiligte.
Nach der kirchlichen Andacht, due gegen 10 Uhr zu Ende war,
wurde der lektionsplanmäßige Unrterricht wieder aufge-
nommen.

Der Schulbesuch
in den ersten 3 Monaten des Kriegsjahres 1914
(Über das Kriegsjahr 1914 cfr. Ortschronik)
---------------------------------------------------

Nach den Ernteferien 1914 war der Schulbesuch sehr
unregelmäßig. Auf Grund der Verfügung der
Königlichen Regierung zu Posen vom 5. August d. Js.
Jno. 3357/17 haben die Kreisschulinspektoren die Er-
mächtigung erhalten den Wünschen der ackerbau-
treibenden Bevölkerung in entgegenkommender
Weise zu entsprechen. Da diese Verfügung seitens
des Landrats im Amtlichen Kreisblatte veröffentlicht
war, lief eine Unmenge von berechtigten
und unberechtigten Urlaubsgesuche ein, die
alle berücksichtigt werden mußten.
Frühzeitig, denn schon am 12. September begann
man die diesjährigen vierwöchigen Herbst-
ferien. Da nach Ablauf derselben die Hack-
fruchternte noch nicht beendigt war, erhielten
die Kinder der Oberstufe noch 14 Tage Ferien und
die Kinder der anderen Klassen „reichlichen“ Urlaub.


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strona 212

Beides erfolgte auf Grund der Verfügung der Kgl.
Regierung zu Posen vom 10. Oktober 1914. In derselben
ist den Schulaufsichtsbeamten eingeschärft worden,
.... „der Verfügung im allerweitgehendsten
Maße nachzukommen und dort, wo das Bedürfnis
vorliegt, selbst kleinere Kinder für den ge-
dachten Zweck zu beurlauben. Wir glauben, daß
dieser Hinweis genügen wird, um den jetzt
besonders in den Vordergrund tretenden Interessen
der Landwirtschaft vollauf gerecht zu werden.“
Kurz nach den Ferien brach unter dem Viehbe-
stand des Dominiums Pogorzela Maul und
Klauenseuche aus und es mußten 39 Kinder
vom Schulbesuche ausgeschlossen werden.
_____________________________________

Vertretung in Gluchowo
-----------------------------
Die benachbarte Schule zu Gluchowo war nach
dem Ausbruch des Krieges ohne Lehrer.
Der dortige erste Lehrer Nowak befand sich seit
August 1913 in der Irrenanstallt zu Dziekanka
und über seine Pensionierung war bis dahin
noch nicht entschieden; der zweite Lehrer Blokkus
war zur Fahne einberufen.
Auf Ansuchen des Kreisschulinspektors Weisenstein
übernahmen vom 26. August 1914 ab die Lehrer
Stenzel, Fibak, Weng und Scherer die Ver-
tretung


strona 213

beider Lehrer unter erheblicher Stundenbelastung.
Da keine Stellenvakanz vorlag und dem Schulverband
höhere Steuerlasten nicht zugemutet werden konnten,
erhielten die Lehrer keine Entschädigung für ihre
Mühewaltung.
_____________________________________

Ärztliche Untersuchung der Schulkinder
--------------------------------

Am 7. Juli 1914 sind sämtliche Kinder der hies.
kath. Schule auf granulose Augenentzündung
vom Kreisarzt Dr. Larafs untersucht worden.
Vom 352 Kinder sind von ihm 30 Kinder für
granuloseleidend erklärt worden.
________________________________________________

Beteiligung der Schulkinder an der Spenden-
sammlung für das Rote Kreuz.
-------------------------------
Auf Anregung des Rektors ist unter den
hies. kath. Kindern eine Sammlung für das
Rote Kreuz veranstaltet worden. Dabei hat
man die Wahrnehmung gemacht, daß die
armen Kinder der Arbeiter, der Instleute etc.,
größere Geldbeträge gespendet haben, als die
Kinder der zu wohlhabenden Klassen gehören-
de Ackerbürger.
Bei der ersten Sammlung, die im September 1914
stattfand


strona 214

brachte man 20,30 M zusammen; aus dem Schulstraf-
gelderfonds sind 15 M und aus Titel des Etats
10 M entnommen worden. Aus der gekauften
Wolle haben die Mädchen der Ober- und Mittelstufe
unter Aufsicht der Handarbeitslehrerinnen ... Paar
Soldatenstrümpfe angefertigt.
Eine zweite Sammlung ist am 6. November 1914
veranstaltet worden. Dieselbe ergab einen
Betrag 23,05 M, welcher vom Rektor zum
Ankauf der Weihnachtsliebesgaben für das Rote
Kreuz am 23.11. 1914 an die Kreisschulinspektion
abgeschickt worden ist.
___________________________________________________

Teilnahme der Schule an der Trauerandacht
am 12. Dezember 1914. Die II. Lehrerprüfung
des Lehrers Scherer.
----------------------------
Am 12. Dezember 1914 fand in der hies. kath.
Kirche eine feierliche Trauerandacht für
die Seelen der auf dem Felde der Ehre
für Kaiser und Reich Gefallenen statt.
An dieser beteiligten sich sämtliche Schul-
kinder mit dem Lehrerkollegium.
An demselben Tage unterzog sich der
Lehrer Scherer, der seit 22. Oktober 1914 als
Landsturmpflichtiger mit Waffe zur Übung
nach Koschmin eingezogen war, der Zweiten


strona 215


Lehrerprüfung, die er auch bestand.
Die Prüfung dauerte von 2 1/4 bis 6 Uhr nachmittags.
Zur Prüfungskommission gehörten; der Seminar-
direktor Schwanckenbeck aus Koschmin, der Kreis-
schulinspektor Weisenstein aus Koschmin und der
Rektor Stenzel von hier.
Das Thema der eingeschickten schriftlichen Arbeit
lautete: „Die Schülerfrage“.
Im Verlauf der Prüfung sind folgende Themen
gestellt worden:
A. Lehrproben
I. Im Kaufladen
Sprechübungen . IV Klasse
II. Das Rechteck und seine Flächenberechnung Kl. I.
III. Die Russen in Ostpreußen, insbesondere
die Schlacht bei Tannenberg Kl. I.

B. Mündliche Prüfung
1. Welche Anforderungen sind an die
Erzieherpersönlichkeit des Lehrers
zu stellen ?
2. Was verstehen Sie unter „pädagogischem Takt?“
3. Die Schhülerfrage; Beschaffenheit derselben.
4. Anforderungen an die Frage des Lehrers
5. Stoffauswahl nach dem Ministerial-
Erlaß vom 31. Januar 1908.


strona 216

6. Stoffauswahl im Geschichtsunterricht nach den
Allgemeinen Bestimmungen vom 15. Oktob. 1872
und dem Ministarial-Erlaß vom 31. Januar 1908
7. Art der Behandlung der Stoffe nach dem Mini-
sterial-Erlaß
8. Welche Stellung kann die Dezimalbruchrech-
nung im Stoffverteilungsplane einnehmen ?
9. Einrichtung und Verwendung des biblischen
Geschichtshandbuches.
10. An dem Gleichnis vom verlorenen Sohne soll
gezeigt werden, wie eine Bibl. Geschichte zur
Veranschaulichung religiöser Wahrheiten ver-
wendet werden kann.
11. Zeigen Sie an dem 2. Teil des Gleichnisses, wie
Sie die 5 Stücke zum Bußsakramente unterricht-
lich gewinnen !
12. Welche Verwendung findet das Bibl. Geschicht-
bild im Unterricht ?
13. Das Lehrerbesoldungsgesetz vom 26.5.1909
14. Beginn des Unterrichts. Pausen.

Pog. 28.12.1914
____________________________________________________

1915
Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Kaisers
-------------------------------
Der diesjährige Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers
und Königs ist in der hiesigen Schule wie
folgt gefeiert worden.


strona 217

A. Kirchgang
B. Schulfeier
1. Gebet
2. Lied „Wir treten zum Beten“
3. Ansprache des Lehrers Fibak
4. Nationalhymne
5. Lied: „Gebet für Kaiser und Reich“
6. Gedichte:
a. „Wir haben einen Kaiser“ Maria Andrzejewska
b. „Auf des Weltkampfs Donnerwogen“ Kasimira Nader
8. Einleitungsgedicht zu No 10. Bekaszynska Maria
9. Lied: „Für das Vaterland“
10. Gedichtsvorträge über: „ Gott strafe England“
a. Frankreich. Solecki Franz
b. Rußland. Stanislaus Roszczak
c. Japan. Johann Matysiewicz
d. England. Stanislawa Andrzejewska
11. Deutschland Flaggenlied
12. Gedicht: Hohenzollern und Habsburg. Marcinkowska Hedwig
13. Lobgesang
14. Gebet

An der qu. Feier nahmen außer dem Lehrerkolle-
gium vom Schulvorstande der Bürgermeister
Zucknick und der Ackerbürger Nikolaus Przybylski
teil. Mit Rücksicht auf die Kriegszeit fand diesjahr
keine Illumination der Gebäude statt.
________________________________________



strona 218

Versetzung des Lehrers Fibak
---------------------------------
Am 30. Januar 1914 fand im I. Klassenzimmer eine Ab-
schiedsfeier anläßlich der Versetzung des Lehrers Fibak nach
Gluchowo statt. Nach dem Liede: „Der Herr ist mein Hirt“
richtete Rektor Stenzel herzliche Abschiedsworte an den
Lehrer Fibak, dankte ihm für seine langjährige treue
Arbeit und wünschte ihm das beste Wohlergehen in
seinem neuen Wirkungsorte. Die Kinder sangen
dann das Lied: „Er ist bestimmt in Gottes Rat“. Nachdem
noch ein Kind ein Gedicht ausgesagt hat, wurde noch
zum Schluß: „Ein Sträußchen am Hute, den Stab in der
Hand“ gesungen und dann verabschiedeten sich
der Lehrer Fibak mit einem Händedruck vom
Lehrerkollegium und sämtlichen Kindern.
__________________________________________

Feierliches Seelenamt
für den verstorbenen Erzbischof Dr. Likowski
--------------------------------------
Am 16. März 1915 fand in der hiesigen Kirche ein
feierliches Seelenamt für den verstorbenen Erzbischof
Dr. Likowski statt. An demselben beteiligten sich sämt-
liche Schulkinder mit dem Lehrerkollegium. Der
Unterricht fiel an diesem Tage von 8-11 Uhr vormittags
aus.
________________________________________


strona 219

Einberufung des Lehrers Weng zum Militärdienst
---------------------------------------------
Der im März 1914 zum Landsturm mit Waffe ausge-
hobene Lehrer Weng ist am 22. März 1913 zum Militärdienst
eingezogen worden. Er wird z.Zt. im II. Ersatz-Bataillon
Reserve-Infanterie Regiment No 19 Rekrutendepot
Abt. Adler in Bojanowo ausgebildet.
Das Lehrerkollegium besteht z.Zt. nur noch aus dem
Rektor und 2 Lehrerinnen.
_____________________________________________________

Feier
des 100 jährigen Geburtstages des Fürsten v. Bismarck
--------------------------------------------

Zufolge Verfügung der Kgl. Kreisschulinspektion
vom 20. März 1915 ist Sonnabend, den 27. März,
in der letzten Unterrichtsstunde aus Anlaß der Wie-
derkehr des 100 jährigen Geburtstages des ersten
Kanzlers des deutschen Reiches eine schlichte, den
jetzigen Zeitverhältnissen angepaßte Feier abgehalten.
Nach dem Lied: „Wir treten zum Beten“ führte der
Unterzeichnete in einer Ansprache folgendes aus:
„Wo immer deutsche Herzen schlagen, wird man am
1. April dankbar des Fürsten Bismarck gedenken,
der uns an diesem Tage vor 100 Jahren geschenkt
wurde, und der der Einiger der deutschen Stämme,
der Bahnbrecher und Wegweiser des deutschen
Volkes wurde.
Nächst unseren Hohenzollern verdankt unser Volk
keiner politischen Persönlichkeit mehr als Bismarck,


strona 220

dem Eisernen Kanzler, dem von aller Welt bewunderten
größten Staatsmann aller Zeiten. Wir verdanken ihm,
daß der hemmende Streit der deutschen Stämme beige-
legt ward, daß das Verhalten derselben zu Österreich ein
gesundes geworden und der Ausbau des durch Blut u.
Eisen in drei siegreichen Feldzügen geschaffenen Deu-
tschen Reichs eine Festigkeit erfahren hat. Um die Heeres-
reorganisation gegen den Landtag durchzusetzen, be-
rief König Wilhelm I. Bismarck 1862 an die Spitze der
Regierung, und seitdem hat, wie Kaiser Wilhelm II.
bei der Feier des 80. Geburtstages in besonders war-
mer Weise anerkannte, eine der Hauptsorgen
Bismarcks stets der weiteren Vermehrung und Er-
haltung der Schlagfertigkeit des Heeres gegolten,
das von dem Geiste Bismarcks erfüllt ist, der sich in
dem Worte ausprägte: „Wir Deutschen fürchten Gott,
sonst nichts auf dieser Welt“. Auch die deutsche
Flotte hat Fürst B. nach Kräften gefördert, solange
er im Amte war.
Wir verdanken Ihm ferner jene Maßnahmen,
die uns heute ermöglichen, daß unsere eigene
Landwirtschaft uns ernähre und uns der Fein-
de noch so große Schar nicht aushungern kann,
der wir es zu verdanken haben, daß unsere Industrie
sich entwickelt hat, wie die keines anderen Landes.
Wir verdanken Bismarck ferner, die soziale Ge-
setzgebung, die Außerordentliches geleistet hat für
die Gesundheit und Wiederstandsfähigkeit unseres
Volkes, und die uns jetzt die innere Kriegs-


strona 221

nöte leichter überstehen läßt, als wir je zu hoffen ge-
wagt hätten.
So verdanken wir B. das Wesentliche dessen, was uns
heute in den Stand setzt, einer Welt von Feinden stand-
zuhalten, was uns auch in den Stand setzen wird, diese
Feinde sämtlich niederzuringen.
Mit dem Gelöbnis in der jetzigen schweren Zeit treu
zu Kaiser und Reich zu stehen“, schloß die Ansprache,
worauf das Lied: „Deutschland, Deutschland über alles“
gesungen worden ist.

Pog. 2.4.15 Stenzel
____________________________________________________

Oster- und Notentlassung von Kindern.
Aufnahme der Lernanfänger. Frequenz
der Schule zu Anfang des Schuljahres 1915.
Stichtag 30.3.1915
------------------------------------------

Am 30. März 1915 fand die feierliche Ent-
lassung von 38 Kindern, welche der gesetzlichen
Schulpflicht genügt haben.
Mit Rücksicht auf den Krieg und die
landwirtschftlichen Bedürfnisse der betreffen-
den Eltern sind 6 Kinder im 13 Lebensjahre
nach einer nur 7 jähriger Schulpflicht ent-
lassen und 5 anderen die Entlassung zum
Herbst in Aussicht gestellt worden. Da nach
der Anordnung des Königlichen Kriegsmi-
nisteriums vom 28. März cr. 13. 14. u. 15.


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http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/yyfq ... TjAqPtb5O_
http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/R~4x ... I7L_S9RDSH
http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/BLnU ... L7~Kf9ac88
http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/mk8F ... _pt2nlLjkC
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http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/jVFf ... BkbgUAtzFu
http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/0Tf4 ... 6g4JwcT~iV
http://www.fotosik.pl/zdjecie/usun/XHId ... ZYfsTjoE2p

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strona 222

April d. Js. eine Nachuntersuchung der als zeitig oder
dauernd feld- oder garnisondienstunfähig bezeichne-
ten Mannschaften des Beurlaubtenstandes und der
im Alter von 20 bis 35 Jahren stehenden unausgebilde-
ten Landsturmpflichtigen stattfinden soll, so werden
noch im Laufe des Sommersemesters noch mehr
Entlassungen vorgenommen werden müssen.
Nach vollzogener Aufnahme von 41 Lern-
anfängern stellt sich die Frequenz der Schule zu
Anfang des Schuljahres 1915 (Stichtag 30. März 1915)
wie folgt:

rubryki od lewej:

Kl. I. / II. / III. / IV. / V. / VI

Die Klasse zählt
K. / M.

Sa.

Von den Kindern sprachen
beim Eintritt in die Schule
nur
d. / p- / d. u. p.

Pogorzela Stadt
K. / M.

Pogorzela Dom.
K. / M.

Buchw.
K. / M.

Elisenhof
K. / M.

Lilienhain
K. / M.

Sa.
__________________________________________________________________

Einführung des Lehrers Otte
-----------------------------------
Auf die erledigte hiesige II. Lehrerstelle
hat die Kgl. Regierung zu Posen
vom 1. April 1915 ab den Lehrer Johannes


strona 223

Otte aus Lagiewnik, Kreis Koschmin versetzt.
Derselbe ist am 8. September 1891 in Rawitsch geboren
und wurde am 12. April 1915 vom Rektor Stenzel
in sein Amt hier eingeführt.

Pog. 15.4.15 St.
_______________________________________________

Hohenzollernfeier
----------------------
Aus Anlaß des 500 jährigen Wiederkehr
des Tages, an dem der erste Hohenzoller die
Erbhuldigung auf dem Landtage zu Berlin
entgegengenommen hat, fand in der hies.
Schule eine Feier nach folgendem Pro-
gramm statt. (Sämtliche Kinder der
Oberstufe, die wegen der Feldarbeit nach
Ablauf der Herbstferien noch für 14 Tage
beurlaubt waren, sind auch an diesem
Tage in der Schule erschienen)

A. Kirchgang
B. Schulfeier
1. Gebet
2. Choral: „So nimm in deine Hände“
3. Ansprache des Lehrers Otte
4. Lied: „Heil Dir im Siegeskranz“
5. Gedichte:
a. „Belehnung des Burggrafen Friedrich
von Nürnberg durch Kaiser Sigismund


strona 224

mit der Mark Brandenburg“
(Ernst von Wildenbruch)
Schüler Matysiewicz
b. „Die dre (drei?) K.“ Schülerin Gajewska
6. Lied
7. Gebet für glückliche und baldige Beendigung
des Weltkrieges

An der qu. Feier nahmen außer dem
Lehrerkollegium (Stenzel, Otte, Zmidzinski, Berg)
auch der hies. Propst Czwerwinski teil. Letzterer
erschien erst bei 5t. des Programms.
_____________________________________

Die Herbstferien 1915
--------------------------
Die diesjährigen Herbstferien dauerten 4 Wochen.
Nach Ablauf derselben wurden auf Antrag der
hiesigen Ackerbürger die Kinder der Oberstufe
noch auf 14 Tage von der Kgl. Kreisschulinspektion
zur Mithilfe bei den landwirtschaftlichen Ernte-
arbeiten beurlaubt. Die Maßnahme wurde
getroffen mit Rücksicht auf die völlig verregne-
ten Herbstferien, in denen die landwirtschaftlich-
chen Arbeiten, namentlich die Kartoffelernte
zum größten Teil ruhen mußte.

Pog. 1.11.1915 St.
_____________________________________________________



strona 225


1916
------
Besichtigung der Schule
-----------------------------
Am 13. Januar 1916 wurde das neue Schulge-
bäude vom Herrn Regierungsrat Reimann
und Herrn Kreisschulinspektor Weisenstein
auf den nach Beendigung des Krieges vorzu-
nehmenden Anbau von vier Klassenräumen
besichtigt.
Bei dieser Gelegenheit sind die Kinder der
III. Klasse in Deutsch und Rechnen geprüft
worden.
________________________________________

Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Kaisers
und Königs im Jahre 1916
--------------------------------
Der diesjährige Geburtstag Sr. Majestät
des Kaisers und Königs ist in der hiesigen
Schule wie folgt gefeiert worden.
A. Kirchgang um 9 Uhr früh
b. Schulfeier. 10 Uhr vorm. im I. Klassenlokale
1. Gebet
2. Lied: „Wir treten zum Beten“
3. Ansprache. Lehrerin Zmudzinski
4. Nationalhymne
5. Lied: „Erhab´ner Kaiser, sieh wir steh´n
zusammen“


strona 226

6. Gedichte:
a. „Am Geburtstage des Kaisers“ Golejewska Kl. I.
b. „An den Kaiser“ Luczkiewicz Kl. II.
c. „Für Kaiser und Reich“ Gabryelczyk Kl. I.
d. „Der Kaiser im Schützengraben“ Antoniewicz Kl. I.
7. Lied: „Vater, kröne Du mit Segen“
8. dto. : „Der Sturm brach ein“
9. Gedichte:
a. Mein tägliches Gebet“ Foltynowicz Kl. I.
b. „Für uns“ Jaśniewicz Kl. I.
c. „Wann?“ Franz Kl. I.
10. Lied: „Hoch von dem Turme brausen
die Glocken“
11. Lied: „Lenker der Schlachten“
12. Gebet

Der Festakt hat 3/4 Stunde gedauert. Vom
Schulvorstande und sonstigen Gästen nahm
niemand daran teil.
Mit Rücksicht auf die Kriegszeit fand auch
diesjahr keine Illumination des Schul-
gebäudes statt.

Pog. 28.1. 1916 St.
________________________________________________

Entlassung der Kinder und Aufnahme der
Lernanfänger. Frequenz der Schule zu Anfang
des Schuljahres 1916. Stichtag: 1.4.1916
---------------------------------------------------
Am 31. März 1916 fand die feierliche Entlassung


strona 227

von 42 Schulkindern statt, welche der gesetzlichen Schul-
pflicht genügt haben.
Nach vollzogener Aufnahme der Lernanfänger stellt
sich zu Anfang des neuen Schuljahres die Schülerzahl
der einzelnen Klassen wie folgt:

rubryki od lewej:

Kl. I. / II. / III. / IV. / V. / VI

Die Klasse zählt
K. / M.

Sa.

Von den Kindern sprachen
beim Eintritt in die Schule
nur
d. / p- / d. u. p.

Pogorzela Stadt
K. / M.

Pogorzela Gut
K. / M.

Buchw.
K. / M.

Elisenhof
K. / M.

Lilienhain
K. / M.

Sa.
-------------------------------
Pog. 5.4.1916 St.

_______________________________________________________________

Brennesselsammlung
--------------------------
Wie überall, so auch hier, haben die Kinder
der I. und II. Klasse infolge Anregung seitens
des Rektors und namentlich aus dem Wunsche
heraus, auch ihrerseits dem Vaterlande in dieser
schweren Zeit nach Kräften sich nützlich zu er-
weisen, sich an der Brennesselsammung be-
teiligt, und 80 kg getrocknete Stengel zu-
sammengebracht. Wer da weiß. wie viel


strona 228

getrocknete Stengel zu einem Zentner erforderlich
sind, kann sich vorstellen, wie viel Fleiß und
wie viel Kleinarbeit nötig ist, ein
solch stattliches Ergebnis zu zeitigen.
Die Sammlung der Brennesseln geschah Klassen-
weise unter Führung und Aufsicht des Rektors
Stenzel und des Lehrers Otte in den Wäldern zu
Liebenwald und Lilienhain und im hies. Gutsparke.

Pog. 24.9.16 Stenzel
_______________________________________________________

Nagelung der Wohlfahrtsgranate
-----------------------------------------
Der Provinzialverein vom Roten Kreuz für
Posen hat im Juli 1916 jeder Schule der Provinz
eine aus Kernholz geformte Granate über-
wiesen, die von den Kindern mit je 1000 Nä-
geln für je 10 Pfg. genagelt werden sollte.
In einem Merkheftchen sollten die Namen der
Nagelnden mit der Anzahl der Nägel eingetra-
gen werden. Die aus jedem Schulaufsichtsbezirk
eingehenden Summen werden so verteilt,
daß die Hälfte dem Zentralvorstand des Provin-
zialvereins vom Roten Kreuz zu Posen und
die andere Hälfte den örtlichen Organisationen
gleicher Art zufällt.
In der hies. kath. Schule haben sich fast alle Kinder
an der Nagelung der Granate mit Freude
und


strona 229

Begeisterung beteiligt. Gern brachten sie ihr Scherf-
lein und innerhalb 4 Wochen waren die nötigen
1000 Nägel in das Holz hineingetrieben.
Am 16. September 1916 ist der Betrag von 100 M dem
Herrn Kreisschulinspektor Weisenstein zur Abführung
an die zuständige Stelle abgeliefert worden.
Die Granate selbst ist dem Hindenburgmuseum zu
Posen nicht überwiesen worden; sie verbleibt in
der Schule zum Andenken an die große, eiserne
Zeit und als Erinnerungszeichen für die Opfer-
willigkeit der hies. Schulkinder.

Pog. 26.9.16 St.
_____________________________________________________________

Obstkernsammlung
------------------------
Der Vorstand des Vaterländischen Frauen-Vereins
zu Koschmin hat unterm 8. Juli 1916 an sämtlichen
Schulen des Kreises das Ersuchen gerichtet, im
Interesse unserer Versorgung mit Öl die
Obstkernsammlung nach Kräften zu fördern.
Nachdem die Kinder belehrt worden sind, daß
auch hierin sie sich vaterlandsliebend betäti-
gen können und daß jeder Kern wichtig ist, be-
gann die Sammlung.
Dieselbe ergab: 38 Pfd. Kirsch- und 5 Zentner
60 Pfd. Pflaumenkerne.

Pog. 31.10.1916 St.
_________________________________________________


strona 230

Die Sommerzeit und der Schulbeginn
----------------------------------------------

Die im Jahre 1916 eingeführte Sommerzeit und
der vom April bis Ende August festgesetzte Unter-
richtsbeginn um 7 Uhr haben sich nach den Beobachtun-
gen des Unterzeichneten durchaus bewährt.
Durch die Verlagerung des Unterrichts in frühere
Tagesstunden haben sich nämlich für den Schul-
betrieb wesentliche Vorteile ergeben, welche
einzelne kleinere Nachteile unstreitig ü-
berwiegten.

Es wurde:
1. größere geistige Frische an den Kindern wahr-
genommen in den letzten Vormittagsstunden,
weil der Unterricht nicht mehr in die heiße
Mittagszeit hineinkam.
2. Ausfall von Unterrichtsstunden wegen Hitze
kam nicht vor
3. Die Kinder leiden auch nicht unter der Neu-
einrichtung in gesundheitlicher Beziehung,
weil sich das Haus dem veränderten Schulbe-
trieb dadurch anpaßt, daß es die Kinder des
Abends rechtzeitig zu Bett gehen ließ.
4.Die Sommerzeit entzog die Kinder in der
Dunkelheit der Straße und schützte sie dadurch vor
sittlichen Gefahren.

Pog. 31.10.1916 Stenzel
________________________________________________________


strona 231


Kriegsanleihen im J. 1916 und die Schule
-------------------------------------------------

Zur IV. Kriegsanleihe - März 1916 - sind von den
Kindern der hiesigen kath. Schule 400 M gezeichnet
worden; zur V. - September 1916 - 500 M; außer-
dem hat Rektor Stenzel zur letzteren durch persön-
liche Tätigkeit an Zeichnungen 16500 M gesammelt.

Pog. 2.11.16
________________________________________

Beteiligung der hies. Schulkinder an der
Weihnachtsspende für die Truppen (1916)
----------------------------------------------------
Zum Ankauf der Weihnachtsgaben für unsere
braven Truppen haben die Kinder der hiesigen
kath. Schule 50 M zusammengebracht.
Von diesem Betrage sind 20 M zum Ankauf
verschiedener Sachen verwendet und 4 Pakete
dem hies. Magistrat zur Weiterbeförderung
übergeben worden.
Den Rest von 30 M überwiesen die Kinder
dem Roten Kreuz als Spende zu 6 Weihnachts-
paketen mit der Bitte, jedem ein Kärtchen
und eine Antwortkarte beizulegen.


Pog. 22.12.16 St.
______________________________________________________________


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strona 232

1917
------
Verlängerung der Weihnachtsferien (1916)
----------------------------------------------------
Die diesjährigen Weihnachtsferien sind vom Herrn
Oberpräsidenten wegen des Kostenmangels bis
zum 10. Januar 1917 verlängert worden.
Da die amtliche Benachrichtigung erst am 4. Januar
hier eintraf, ist hierorts am 3. und 4. Januar
der stundenplanmässige Unterricht erteilt wor-
den; die oben angeführte Verfügung trat für die
hies. Schule erst am 5. d.Mts. in Kraft.

Pog. 10.1.1917 St.
________________________________________________________

Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Kaisers
und Königs im Jahre 1917
--------------------------------
Der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers und
Königs ist in diesem Jahre in der hiesi-
gen Schule wie folgt gefeiert worden.

A. Kirchgang um 8. Uhr früh
B. Schulfeier um 9 Uhr vorm. im I. Klassenzimmer
1. Gebet
2. Lied: „Lobe den Herrn“
3. ,, „Gott sei des Kaisers Schutz“
4. Ansprache. Lehrerin Berg
5. Nationalhymne
6. Lied: „Gott, der Eisen wachsen ließ“
7. Deklamatorische Vorträge


strona 233

a. „Kaiserfest im Kriege“ Skowronska Joanna
b. „Zu Kaisers Geburtstagsfest“ Nader Anna
c. „Kaisers Geburtstag beim Kriegestanze“ Franz Paul
d. „Ich hab´ es nicht gewollt“ Anastasia Andrzejewska
9. Lied: „Haltet aus !“
9. ,, : Vater, kröne Du mit Segen“
10. Gebet

An der qu. Feier nahm vom Schulvorstande nur
der Ackerbürger Nikodem Przybylski teil.

Pog. 31.1.1917 St.
________________________________________________

Entlassung der Kinder und Aufnahme der Lern-
anfänger. Frequenz der Schule zu Anfang des
Schuljahres 1917 (Stichtag 4. April 1917)
-------------------------------
Am 1. April 1917 fand die feierliche Entlassung von
46 Schulkindern statt, welche der gesetzlichen Schulpflicht
genügt haben.
Nach vollzogener Aufnahme von 48 Lernanfängern
stellt sich zu Anfang des Schuljahres 1917 die Frequenz
der Schule wie folgt.

rubryki od lewej:

Kl. I. / II. / III. / IV. / V. / VI

Die Klasse zählt
K. / M.

Sa.

Von den Kindern sprachen
beim Eintritt in die Schule
nur
d. / p. / d. u. p.

Pogorzela Stadt
K. / M.

Pogorzela Gut
K. / M.

Buchwald
K. / M.

Elisenhof
K. / M.

Lilienhain
K. / M.

Sa.
__________________________________________________________________

strona 234

Die Überfüllung der VI Klasse ist eine Folge der
Nichtversetzung von 33 % der Schülerzahl, die das
Klassenziel bei der Lehrerin Zmudzinski nicht
erreicht hat.

Pog. 20.4.17 St.
_______________________________________________________

VI. Kriegsanleihe
---------------------
Zur VI. Kriegsanleihe, die vom 15. März bis 16. April
1917 zur Zeichnung aufgelegt war, sind seitens
der Schulkinder 2500 M gezeichnet worden;
außerdem hat Rektor Stenzel durch persönliche
Tätigkeit 4300 M gesammelt.
Die Schulen und Lehrer des Kreises Koschmin haben
sich bei der VI. Kreisanleihe in hervorragender
Weise beteiligt; denn ihr Sammelergebnis
beläuft sich auf 328485 M.

Pog. 5.5.17 St.
_______________________________________________________

Unterbringung und Rückbeförderung der
Gastkinder aus Hörde
--------------------------------------------------------

Im Juni 1917 hatte die Provinz Posen Gäste
bekommen. Hunderttausende von Schulkindern
waren dank einer großzügigen Organisation
in die Dörfer und Landstädte eingezogen, um
dort monatelang zu bleiben. Zweck dieser sozia-
len Veranstaltung war die Entlassung der Groß-
städte hinsichtlich der Magenfragen. Das Land hat
immer


strona 235

noch - bezüglich Lebensmittel - leidlich auskommen
können, zumeist die meisten Landbewohner Selbstver-
sorger sind, denen etwas mehr zustand, als den andern.
Nach Pogorzela kamen am 8. Juni in Begleitung des Rektors
Leclaire aus Hörde 14 Kinder, in den hiesigen Kreis insge-
samt 250. Es haben aber doppelt soviel Kinder infolge
verwandschaftlichen Beziehungen zwischen Familien des
Westens und unseres Ortes in unserem Kreise Auf-
nahme gefunden.
Die Wirkung des Landlebens mit seiner „guten Luft“
und seinen magenerquickenden Freuden war ganz
augenscheinlich. Manche Kinder haben während ih-
res Hierseins um 20 Pfd. an Gewicht zugenommen.
Die Führung der Kinder gab im allgemeinen zu
keinem erheblichen Tadel Anlaß. Sie haben zwar
im Osten wegen des Krieges verkürzten Unterricht
erhalten, aber ein anderer, bisher nur wenig
gepflegter Unterricht, wurde ihnen hier zu teil:
sie haben hier das große Buch der Natur offen ge-
funden und manches zum ersten Mal darin
gelesen. Die gesamten wirtschaftlichen und gesell-
schaftlichen Verhältnissse des Dorfes und der Kleinstadt
liegen ja anders, als in der Großstadt, woher die
Kinder stammten. Das stille Schaffen des Landman-
nes, das auf den ersten Augenblick so unglaublich
einfach erscheint, ist den Jugendlichen im täglichen
Umgange von Tag zu Tag tiefgründiger erschienen
und sie haben vom Dorfleben eine wesentlich andere
Vorstellung


strona 236

mit nach Hause genommen als sie gehabt haben
oder sonst je gewinnen konnten.
Am 26. September 1917 kehrten diese Gastkinder
frohen Gemüter und heiteren Sinnes in Beglei-
tung des hiesigen Lehrers Otte in ihre Heimat zu-
rück. Zahlreich war die Begleitung der Kinder
seitens ihrer Pflegeeltern bis zum Bahnhof. Als es
an Abschiednehmen ging, schimmerten Tränen
nicht nur in den Augen der Kinder, sondern auch
in denen der Pflegeeltern. Das zeugte von einem
Verhältnis des Vertrauens und der Liebe, die sich
in einem mehrmonatlichen Zusammenleben
angebahnt hatte.
Alle, die solche Kinder in ihre Familie liebevoll
aufnahmen, haben sich des Vaterlandes Dank ver-
dient, weil sie dessen Jugend haben kräftigen
helfen.
14 Reisebegleiter aus dem Kreise Koschmin haben
die Kinder in ihre Heimat begleitet. Die
Stadt Hörde hat die Vertreter des Kreises Koschmin
an 3 Tagen gastfreundlich aufgenommen und
sich auf diese Weise für die den Kindern ge-
währte Aufnahme erkenntlich gezeigt.
______________________________________

Beteiligung der hiesigen Schulkinder bei den
kriegswirtschaftlichen Maßnahmen im Jahre 1917
----------------------------------------
An der VII Kriegsanleihe, die in der Zeit vom


strona 237

18. September bis 19. Oktober 1917 zur Zeichnung aufgesetzt
war, haben sich die Kinder der hiesigen kath. Schule mit einem
Gesamtbetrage von 1000 M. beteiligt.
Auch an den verschiedenen Geldsammlungen haben die Kin-
der mit lobenswertem Eifer Anteil genommen. Diesem
Umstande ist es zuzuschreiben, daß nachstehend benannten behördli-
cherseits veranstalteten Geldsammlungen namhafte
Geldbeträge zu überweisen.
1. Zur Beschaffung von Lesestoff für das Heer und die
Marina ..............................................................................63,40 M
(Abgeschickt an die Kreisschulinspektion am 15. 7. 17)
2. Hindenburgspende ........................................................17,00
(Abgeschickt an die Kreisschulinspektion am . . . )
3. „Kaiser und Volksdank für Heer und Flotte.
Weihnachtsgabe 1917 .......................................................100,00
(Abgeschickt an die Kreisschulinspektion am . . . )
4. Für Säuglings- und Kinderschutz ....................................6,00
(Eingezahlt beim hies. Magistrat als „Spende von den
Kindern der hies. kath. Schule“ am . . . )

Ferner sind gesammelt worden:
a. Brennesseln, Gewicht der getrockneten Stengel ........61 kg
b. Obstkerne .................................................................22,7 kg
c. Hagebutten ..............................................................10,00 kg
d. Eicheln .....................................................................50,00 kg

Hervorragend war die Beteiligung der Kinder bei
den landwirtschaftlichen Arbeiten infolge des großen
Mangels an Arbeitskräften.
Zunächst ist hervorzuheben die ausgeführte Unkraut-


strona 238

vertilgung. Bei dieser Arbeit haben sich fast sämtliche
Kinder an dreien Nachmittagen beteiligt; außerdem
waren dabei auf dem Dominium Pogorzela 31 Kinder
3 Wochen lang, auf dem Gute Szelejewo 15 Kinder
3 1/2 Woche beschäftigt. Eine Beaufsichtigung seitens der
Lehrpersonen ist dabei nicht gewünscht worden, weil sonst
der Unterricht noch mehr eingeschränkt werden müßte.
Auch bei der Eier- und Raupenvertilgung des Kohl-
weißlings haben sich die Kinder eifrig betätigt.
Nachdem die Kinder der Oberstufe im August d. Js. auf
die Schädlichkeit der Raupen des Kohlweißlings hinge-
wiesen worden sind, haben 110 Kinder das Ablesen
der Eier und Raupen unter Aufsicht des Rektors im
Schulgarten praktisch ausgeführt und sind dann ange-
halten worden, sorgfältig die Eier und Raupen von
den Pflanzen in den elterlichen Gärten abzulesen,
um dadurch die Kohlernte sicherzustellen.
Die Anweisung ist befolgt worden; dem ist auch
wohl zuzuschreiben, daß die Raupen, obwohl sie in
ungeheuerer Menge in diesem Jahre aufgetreten
waren, nur verhältnismäßig geringen Schaden an
den Kohlpflanzen angerichtet haben.
Besonders stark war die Beteiligung der Kinder
bei der diesjährigen Kartoffelernte. Auf Antrag des
Schulvorstandes sind nach Ablauf der Herbstferien die
Kinder der hiesigen Mittel- und Oberstufe noch auf
2 Wochen zur Hackfruchternte beurlaubt gewesen.
Die Kinder arbeiteten teils zu Hause, teils auf den
Gütern zu Pogorzela, Buchwald und Szelejwo. Es ist


strona 239

festgestellt worden, daß 215 Kinder der hiesigen kath. Schule
bei der Kartoffel- und Zuckerrübenernte beschäftigt gewesen sind.
________________________________________________

Kirchenvisitation und Prüfung der Kinder
in Religion
------------------------
Am 6. November 1917 unterzog der Dekan und Dom-
herr Adamczewski aus Mokronos anläßlich der hier statt-
gefundenen Kirchenvisitation sämtliche Klassen der
hiesigen kath. Schule einer eingehenden Prüfung in
Religion und Kirchengesang.
Die Prüfung der Unter- und Mittelschule erfolgte
in polnischer, die der Oberstufe in deutscher Sprache.
Rektor Stenzel prüfte Kl. VI, V, IV, III und I, Lehrerin
Berg Klasse II.
Der qu. Prüfung wohnte bei: der hies. Propst Czerwinski,
der Propst Sroka aus Radenz, das Lehrerkollegium und
eine überaus große Menge der Kirchegemeinde-
mitglieder.
__________________________________________________________

1918
------
Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Kaisers und
Königs im Jahre 1918
--------------------------
Der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers und


strona 240

Königs ist im Jahre 1918 wie folgt gefeiert
worden:
A. Kirchgang um 8 Uhr früh
B. Schulfeier um 9 Uhr vorm. im I. Klassenzimmer
1. Lied: Wir treten zum Beten“
2. Ansprache des Rektors Stenzel
3. Lied: „Gebet für Kaiser und Reich“
5. Gedichte der Kinder aus Kl. II
6. Lied: „Zu Strassburg auf der Schanz“
7. Gedichte der Kinder aus Kl. I
8. Lied: „O Deutschland, hoch in Ehren“
9. Lied: „Lobe den Herrn“

Vom Schulvorstande wohnten der Feier bei:
der Ackerbürger Nikodem Przybylski und
Kasimir Foltynowicz
_____________________________________________
Verleihung des Titels „Schulrat“ und des Ver-
dienstkreuzes für Kriegshilfe an den Kreis-
schulinspektor Weisenstein.
---------------------------------
Am 1. Januar 1918 ist dem Kreisschulinspektor
Weisenstein, dem der Schulaufsichtsbezirk Koschmin
unterstellt ist, der Charakter als Schulrat
mit dem Range der Räte IV. Klasse
Allerhöchst verliehen worden.
Am 4. Februar 1918 überreichte der Regierungs-
präsident Hr. Kirschstein aus Posen dem


strona 241

Schulrat Weisenstein unter ehrenden Worten des Dan-
kes für die dem Vaterland geleisteten Dienste das
Verdienstkreuz für Kriegshilfe.
________________________________

Besuch der hiesigen kath. Schule
------------------------------------------
Am 5. Februar 1918 besuchte der Regierungs-
präsident Fr. Kirschstein unter Begleitung des Land-
rats Mosle und des Kreisschulinspektors Weisenstein
die hiesige kath. Schule.
In Klasse VI. sind die Kinder in Deutsch von der
Lehrerin Berg und in Kl. IV. in Deutsch, Rechnen
und Heimatkunde geprüft worden.
In Kl. I ließ der Regierungspräsident
ein unbekanntes noch nicht behandeltes
Lehrstück lesen und den Inhalt seitens der Kin-
der angeben. Danach prüfte Rektor Stenzel die
Kinder über „die Kriegslandwirtschaftlichen Maß-
nahmen“. Zum Schluß sangen die Kinder noch: „Guten
Abend, gut´ Nacht“, „Wann die Landwehr kommet“ und
„Da draußen vor dem Tore“ (Lehrer Otte). Nach der
Einsichtnahme von Geschäftsbüchern des Schulleiters
(namentlich der Orts- und der Kreischronik) hob
der Regierungspräsident lobend die Leistungen
der hies. Schule hervor und fuhr dann mit dem
Landrat nach Siebenwald weiter.

Pog. 10.3.18 St.
______________________________________________



strona 242

Entlassung der Kinder und Aufnahme der Lern-
anfänger. Frequenz der Schule zu Anfang des
Schuljahres 1918 (Stichtag 11. April 1918)
-------------------------------------------------
Am 26. März 1918 fand die feierliche Entlassung von
37 Schulkindern statt, welche der gesetzlichen Schul-
pflicht genügt haben. Nach vollzogener Aufnahme
von 34 Lernanfängern stellt sich zu Anfang
der Schuljahres 1918 die Frequenz der Schule
wie folgt.

rubryki od lewej:

Kl. I. / II. / III. / IV. / V. / VI

Die Klasse zählt
K. / M.

Sa.

Von den Kindern sprachen
sprachen beim Eintritt
in die Schule

d. / p. / d. u. p.

Pogorzela Stadt
K. / M.

Pogorzela Dom.
K. / M.

Buchwald
K. / M.

Elisenhof
K. / M.

Lilienhain
K. / M.

Sa.
_________________________________________________

Laubheusammlung
-------------------------
Sammelt Laubheu ! hieß die Sammel-
parole pro 1918. Eine neue Sammlung !
Die traurigen Erfahrungen, welche im Früh-
jahre


strona 243

1917 mit der Pferdeversorgung an der Westfront ge-
macht worden sind, rechtfertigt den Hochdruck, mit dem
die Militärbehörde diese neue Sammeltätigkeit be-
trieben hat.
Am 18. Juli 1918 hielt der Wanderredner, Kreisschul-
inspektor Förster aus Wongrowitz in Kreisständehause
zu Koschmin vor dem Kreise geladener Interessen-
ten - meistens Lehrer - einen Vortrag über Laub-
heusammlung, in welchem er Zweck, Ziel und
Art und Weise der Sammlung in klarer und
packender Weise auseinandersetzte. Für die
Sammlung von Laubheu wurde eine Organi-
sation geschaffen, welche sich über den ganzen
Kreis erstreckt hat. In der Hauptsache kamen
hier wieder die Schulen in anbetracht, die
sich auch hier wieder in den Dienst der guten
Sache gestellt haben. An der Spitze der Sammel-
leitung stand die Kriegswirtschaftsstelle, während
die Kriegsankaufsstelle der Kreisgenossenschaft
Koschmin übertragen worden war.
Die Kinder der hiesigen kath. Schule haben das
Laub in den Waldungen des Prinzen Stolberg-
Wernigerode gesammelt und es in den Klassen-
zimmern der neuen Schule und in den Tanzsälen
der Gastwirte Przybylski u. Figaszewski ge-
trocknet.
Das Ergebnis der Sammlung ergab 10 1/2 Ztr. luft-
trockenen Laubheu.
_____________________________________-


strona 244

Auszeichnung des Rektors Stenzel
------------------------------------------
Am 5 September 1918 fand in Koschmin das
erste Mal während des Krieges eine
Kreislehrerkonferenz statt.
In derselben gedachte der Konferenzleiter
Schulrat Weisenstein unter anderem der wert-
vollen Kriegsarbeit der Daheimgebliebenen
und überreichte das Verdienstkreuz für Kriegs-
hilfe dem Rektor Stenzel und noch drei
anderen Lerern.
______________________________________________________

Grippeepidemie
---------------------
Wegen der herrschenden Grippe sind durch
Verfügung des Regierungspräsidenten zu
Posen sämtliche Schulen des Kreises vom (28.10.)
7. November 1918 geschlossen worden.
________________________________________________

Entfernung der Kaiserbilder. Wiederein-
führung des Religionsunterrichts und des
Gebets in polnischer Sprache. Aufnahme
des Unterrichts seitens der Lehrer Weng
und Scherer.
------------------------
Am 20. November 1918 erschien in der 2. Un-
terrichtsstunde der hierorts sich gebildete Sol-
datenrat im Schulgebäude, um alle Kaiserbilder
von


strona 245

den Wänden der Klassenzimmer zu entfernen.
Da der Schulleiter tagszuvor darauf aufmerksam ge-
macht worden war, daß die Soldaten die etwaigen
Bilder zertrümmern würden, hat er sie rechtzeitig
vorher abnehmen lassen.
Am 21. November 1918 bekam der Schulleiter eine
Verordnung des Soldaten- und Arbeiterrats, wonach
der gesamte Religionsunterricht in polnischer
Sprache zu erteilen und das Gebet nur in polnischer
Sprache zu verrichten sei. Der an diesem Tage
gerade der Schulrat Weisenstein hier anwesend
war, und dem Schulleiter Mitteilung gemacht
hat, daß der Anordnung Folge zu leisten ist,
wurde der Stundenplan dementsprechend
abgeändert.
Lehrer Weng, welcher seit 22. März 1915 zur
Fahne einberufen war, nahm am 30. Novem-
ber 1918 den Unterricht wieder auf; Lehrer Scherer,
seit 22. Oktober 1914 zu Militär eingezogen,
kam am 9. Dezember 1918 hier an und begann
am 3. Januar 1919 seine Unterrichtstätigkeit.
____________________________________________

Trauerandacht
--------------------
Am 16. Dezember 1918 fand in der hies. kath.
Kirche eine Trauerandacht für alle aus Pogorzela
für das Vaterland Gefallenen statt, an
der


strona 246

sämtliche Schulkinder mit den Lehrpersonen
teilgenommen haben.

Beteiligung der Kinder der hiesigen kath.
Schule an kriegswirtschaftlichen Maßnahmen
im Jahre 1918
-------------------------

a. Hilfe in der Landwirtschft
242 Kinder der hiesigen Ober- und Mittelstufe
sind im Jahre 1918 zu landwirtschaftlichen
Arbeiten an 2109 Tagen beurlaubt und
tatsächlich auch beschäftigt gewesen.
b. Beteiligung an Sammlungen:
Die Kinder haben gesammelt:
85 kg Knochen
210 kg Altpapier
560 kg getrocknetes Laubheu
25 kg Kirschkerne
342 Stück Flaschen
c. Verschiedenes
1. Die Sammlung zur Ludendorffspende ergab
100 M;
2. Zu Kolonialkriegerspende (abgeschickt an
Kreisschulinspektion am 24.8.18) - 60 M
3. Zu Weihnachtsgaben für die Soldaten (??
Aufruf des Vaterländischen Frauenvereins
vom 16.10.18, Kreisblatt No 83) gezahlt
an


strona 247

den Vaterländischen Frauen-Verein Koschmin
am 8.11.18 - 60 M
___________________________________________

1919
-------
Einführung der polnischen Lese- und Schreib-
unterrichts. Ausfall des Unterrichts am 24. Februar
und am 1. Mai 1919
----------------------------
Infolge Verfügung des Oberpräsidenten
vom 25. Januar 1919 ist in der hies. kath. Schule
in allen Klassen der polnische Schreib- und
Leseunterricht vorläufig im beschränkten
Maßstabe - die z.Zt. vorhandenen nur 2 der
polnischer Sprache mächtigen Lehrkräfte berück-
sichtigend - eingeführt worden.
Am 24. Februar 1919 feierte der hiesige
Propst Czerwinski sein 25. jähriges Priester-
jubiläum. An der Kirchlichen Feier nahmen
auch die Schulkinder mit den Lehrpersonen
teil. Die allgemeine Beteiligung der
Pfarrkinder legte ein beredtes Zeugnis
für die Beliebtheit ab, der sich der Seelsorger
bei allen erfreut.
Am 1. März 1919 fiel der Unterricht auf tele-
graphische Anweisung des Oberpräsidenten aus
Anlaß des Eintreffens der Kommission der Verbands-
mächte in Posen aus.


strona 248

1. Entlassung der nur deutsch sprechenden Lehrper-
sonen aus dem Schuldienst; 2. Feier des 3. Mai 1919;
3. Verordnung über die Geschäftssprache der Be-
hörden
------------------------------------
Da in Gemäßheit Oberpräsidialerlasses vom
25. Januar 1919 alle polnischen Kinder den Schulun-
terricht in ihrer Muttersprache erhalten sollen, sind
allen Lehrpersonen, die der polnischen Sprache nicht
mächtig sind, ihre Stellen vom 30. April 1919 ab
gekündigt und der preußischen Regierung zur
Disposition gestellt worden. (Verf. vom. 21.3.1919).
Infolge dieser Verfügung erhielten von der hiesigen
Schule ihren Abschied: die Lehrer Weng und Scherer
und die Lehrerinen: Zmudzinski und Berg.
Lehrer Weng erhielt inzwischen vom 1. April 1919
ab eine Anstellung in Groß Saabor, Kreis
Neumarkt, Schlesien, u. der L. Scherer in Zwalbach bei Köln.
Infolge Verfügung der Regierung vom 19. April
1919 ist der 3. Mai, der Tag, an dem im Jahre
1791 die polnische Konstitution veröffentlicht
worden ist, in der hiesigen Schule feierlich be-
gangen worden.
Die Festansprache hielt Rektor Stenzel.
Der Feier wohnten seitens des Schulvorstandes
die Ackerbürger Przybylski und Foltynowicz
Bronislaus bei. Abends fand eine Volksunterhal-
tung im Figaszewski´schen Gaststhause statt.


strona 249

Da nach der Verordnung des Komisarjat Naczelnej
Rady Ludowej in Posen vom 15. Mai 1919 im
Gebiet, das dieser Behörde unterstellt, die Ge-
schäftssprache aller Behörden und Beamten die
polnische und das preußische Gesetz vom 28. Au-
gust 1876 augehoben ist, wird deshalb von
nun ab auch die Schulchronik in polnischer
Sprache weiter geführt.
______________________________

P. 31.5.1919 Stenzel


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Dołączył(a): 12 kwi 2013, 10:29
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W kronice jest błąd w numeracji stron. Takim samym numerem 225 zostały opisane dwie kolejne strony. Stąd od tej strony moja numeracja się różni od tej podanej w kronice.


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Dołączył(a): 13 sie 2011, 19:10
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Bardzo, ale to bardzo dziękuję za tak wspaniałą pomoc.

_________________
[b]Krzysztof Rybka[/b]


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PostNapisane: 27 lip 2017, 10:44 
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Dołączył(a): 02 mar 2011, 09:26
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Witam Panie Krzysztofie.
Jest Pan wspaniale zorientowany w historii miejscowości Pogorzela.
Jest to miejscowość moich przodków. Z tej miejscowści wywodzą się moje korzenie.
To właśnie tam urodzili się moi pradziadkowie, dziadkowie oraz ojciec.
Pradziadek Jan Łagoda, dziadek Wojciech Łagoda / Powstaniec wielkopolski/ ojciec Józef Łagoda
Prababcia Katarzyna Czapracka, babcia Antonina Czapracka.
Dziadek Wojciech z zawodu kolejarz w roku 1920 otrzymał nakaz pracy w miejscowości Domanin koło Kępna i tutaj właśnie osiadł i tutaj zamieszkał z rodziną . Mieszkam w sąsiedniej miejscowości w Mikorzynie. Postanowiłem utworzyć drzewo genealogiczne rodziny Łagodów. Z pomocą strony Wielkopolskie Towarzystwo Genealogiczne GNIAZDO udało mi się osiągnąć bardzo wiele sięgając do roku 1786 . Niestety mam bardzo wiele braków , które trudno zdobyć i odszukać.
Zwracam się do Pana z prośbą jeśli to możliwe o pomoc w uzupełnieniu tych braków, czy istnieje możliwość otrzymania tłumaczenia kroniki szkolnej, czy ustalenie rodzeństwa mojego dziadka Wojciecha?
Jestem w posiadaniu oryginału świadectwa szkolnego mojego dziadka Wojciech z roku 1903, ze szkoły w Pogorzeli.
Dziadek Wojciech urodził się w Bielawach Pogorzelskich natomiast babcia Antonina w Elżbietkowie.
Dziadek urodził się w roku 1893 i był najmłodszym z rodzeństwa. natomiast babcia Antonina urodziła się w roku 1895.
Obecnie nie mam juz nikogo z rodziny w Pogorzeli dlatego trudno jest mi nawiązać kontakt z kimkolwiek.
Serdecznie pozdrawiam i proszę o jakiekolwiek informacja.
Henryk Łagoda


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